Bilder malt die 1963 in Grevesmühlen geborene Dorit Markwart schon fast ihr gesamtes Leben. Aufgewachsen in einer Tischlerei in Wotenitz entwickelt sie unter dem Eindruck des Dufts von frischem Holz früh die Liebe zu Farben, Formen und zum Gestalten. „Das wurde mir wohl in die Wiege gelegt.“ Doch richtig ernsthaft und professionell ist es für die Ehefrau und dreifache Mutter erst 2017 geworden. „Da waren die Kinder aus dem Haus und ich konnte beruflich auch etwas kürzer treten.“ Bis dahin hat die 58-Jährige erst zu DDR-Zeiten als Floristin, nach der Wende in der Praxis ihres Mannes nach einer Umschulung als Arzthelferin gearbeitet. Letzteres macht sie zwar immer noch, doch an zwei Tagen in der Woche, immer Donnerstag und Freitag, widmet sich Dorit Markwart der Kunst. „Ich bin ja ein typischer Quereinsteiger. Das heißt, ich muss mir alles mühsam erarbeiten.“ Deshalb besucht sie mehrfach im Jahr an verschiedenen Orten in Deutschland Wochenkurse zu verschiedenen Themen. „Ich lasse mich bei meiner Malerei nicht in irgendeine Schublade pressen – egal ob Porträt, Landschaft oder Akt, ob naturalistisch, expressionistisch oder abstrakt, ich male, worauf ich gerade Lust habe und was mich inspiriert.“ Und dafür verwendet die Künstlerin auch alle denkbaren Materialien, malt Aquarell, in der Mixed Media Technik oder in Öl, nutzt Pinsel, Kreide, Stifte und auch Wandfarbe oder Heizungslack. „In normalen Jahren male ich so 60 bis 80 Bilder.“
Seit Mai 2020 betreibt Dorit Markwart im ehemaligen HO-Gebäude in der Rehnaer Straße Grevesmühlen ihre „Galerie Riten“ – gleichzeitig auch ihr Atelier, denn im privaten Wohnbereich in Neu Degtow reicht der Platz längst nicht mehr. Der Namensursprung ihrer Galerie ist schnell erklärt: „Riten – so wurde ich als Kind gerufen. Zum Gedenken an meinen Opa Walter habe ich diesen Namen als Galerie und meinen Künstlernamen gewählt.“ Hier ist aber nur ein Teil ihrer Werke zu sehen – aktuell stellt Riten auch im Erdgeschoss Altes Rathaus Grevesmühlen, im Weinkontor Damshagen sowie in der Physiotherapie Daniels in Grevesmühlen und in einem Wismarer Büro aus. Die größte Resonanz und den meisten Kontakt zu Kunstliebhabern und potentiellen Käufern ihrer Bilder hat Dorit Markwart aber bei der regelmäßig stattfindenden Veranstaltung „Kunst offen“. Da wechseln dann besonders viele Arbeiten ihren Besitzer. „Je nach Größe und Aufwand bei der Umsetzung kostet ein Bild von mir zwischen 60 und 500 Euro – wenngleich es auch Stücke gibt, die unverkäuflich sind.“
Dorit Markwart hat ganz konkrete Pläne für die Zukunft: „Wenn ich in absehbarer Zeit in meinem Hauptberuf in den Ruhestand gehe, dann möchte ich gern Malkurse in Abstrakter Malerei mit verschiedenen Materialien geben.“ Dafür sucht sie noch eine geeignete Räumlichkeit, eine Halle oder einen Schuppen, „wo man richtig Dreck machen kann“, wie sie sagt. Angebote dafür sind Riten diesbezüglich jederzeit sehr willkommen.
Text und Fotos: Peter Täufel
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!