Mit über 50 Teilnehmenden aus Architektur, Ingenieurwesen und Bauverwaltung war das zweite Seminar „Korrekte Bauanträge“ am 3. Juni im phanTechnikum Wismar erneut voll ausgebucht und ein Erfolg.
Eingeladen hatten die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH (WFG NWM) und der Landkreis Nordwestmecklenburg. Im Zentrum stand die novellierte Landesbauordnung und naturschutzfachliche Aspekte im Genehmigungsverfahren.
Seit dem 1. April 2025 gilt in Mecklenburg-Vorpommern eine überarbeitete Landesbauordnung, die zahlreiche Änderungen mit sich bringt. Unter anderem wurde die Genehmigungsfreistellung ausgeweitet, neue Anforderungen an die Barrierefreiheit eingeführt und die digitale Antragstellung über das Bauportal M-V verbindlich geregelt. Auch Abstandsflächen für technische Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien wie Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen sind neu gefasst, damit mehr Anlagen errichtet werden können. Das Seminar gab praxisnahe Orientierung dazu, was sich für Entwurfsverfassende und Bauvorlagenberechtigte zu beachten ist.
Nach der Begrüßung durch Katrin Patynowski, 1. Stellvertreterin des Landrates, und WFG-Geschäftsführer Martin Kopp, führten zwei Fachvorträge in die Materie ein: Steffen Güll, Fachgebietsleiter FD-Service und vorbeugender Brandschutz, erläuterte fünf wesentliche Änderungen der Landesbauordnung sowie die Erweiterung der Bauvorlagenberechtigten. So können seit dem 1. April dieses Jahres zum Beispiel auch Handwerksmeisterinnen und Meister bestimmter Gewerke für bestimmte Bauten Bauanträge stellen, wenn Sie bei den zuständigen Kammern gelistet sind. Anschließend erläuterte Ralf Höpel, Fachgebietsleiter Untere Naturschutzbehörde, welche Bedeutung artenschutzrechtliche Belange im Bauantragsverfahren haben und wie sie möglichst reibungslos integriert werden können.
„Wir sehen, dass der Bedarf an fachlichem Austausch auf Augenhöhe sehr groß ist. Die heutige Veranstaltung hat genau diesen Raum geschaffen – und wir werden diesen Weg weitergehen“, so Katrin Patynowski zum Abschluss.
„Besonders gut hat mir die Durchmischung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefallen. In den Pausen konnten sich Mitarbeitende der Baubehörden mit Architekten und Bauingenieuren austauschen“, ergänzt Martin Kopp, WFG-Geschäftsführer. Die WFG NWM und der Landkreis kündigten bereits eine Fortsetzung der Seminarreihe an.