Der Landkreis Nordwestmecklenburg, die Stadt Grevesmühlen, die Gemeinde Upahl und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH (WFG) unterzeichneten am 5. Juni eine gemeinsame Vereinbarung zur Vermarktung des Großgewerbestandortes Upahl/Grevesmühlen. Diese Kooperation markiert einen bedeutenden Schritt für die gemeinsame Vermarktung und Investorenbetreuung regionaler Gewerbeflächen.  Landrat Tino Schomann, Grevesmühlens Bürgermeister Lars Prahler, Upahls Bürgermeister Steve Springer sowie der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg Martin Kopp unterschrieben heute einen entsprechenden Vertrag, der die Marketing- und Vertriebsmaßnahmen der WFG für das Gewerbegebiet sowie die Zusammenarbeit regelt.

Starker Standort mit Potenzial

Direkt an der A20 gelegen und in der Nähe zu Lübeck und dem Seehafen Wismar, bietet der Großgewerbestandort mit 45 Hektar Gesamtfläche ideale Voraussetzungen für produzierendes Gewerbe, Logistik und weitere Branchen. Das interkommunale Gewerbegebiet wird in zwei Abschnitten entwickelt. Für die Grevesmühlener Seite mit rund 28 Hektar besteht bereits Baurecht. Die Erschließung soll Ende 2025 beginnen. Für die Upahler Seite mit rund 17 Hektar wird im Jahr 2026 Baurecht geschaffen. Die Erschließung beginnt im Jahr 2027. Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Einsatz erneuerbarer Energien prägen den Standort, der als Grünes Gewerbegebiet entwickelt und vermarktet wird. So kann die Wärmeversorgung über Biomethan erfolgen.

Regionalökonomische Effekte

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH entwickelte und vermarktet bereits das Industrie- und Gewerbegebiet Upahl – An der Silberkuhle südlich der Autobahn 20. Das rund 60 Hektar umfassende Gelände beherbergt heute über 20 Betriebe und schuf rund 1.000 Arbeitsplätze. Hierzu zählt die Molkerei Arla mit mehr als 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Norddeutschen Kaffeewerke mit einer Belegschaft von rund 100 Personen.

Weitere Informationen: www.gewerbegebiet-upahl.de

WFG NWM auf der Real Estate 2025

Nordwestmecklenburg im Rampenlicht der Immobilienbranche:

Am 14. und 15. Mai 2025 präsentierte sich die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH auf der Real Estate Arena in Hannover – einer der wichtigsten Fachmessen für Immobilien, Projektentwicklung und Standortvermarktung im norddeutschen Raum.

Gemeinsam mit den Wirtschaftsfördergesellschaften der Landkreise und kreisfreien Städte Mecklenburg-Vorpommerns war Nordwestmecklenburg unter dem Dach der Landeswirtschaftsförderung „Invest in MV am Gemeinschaftsstand vertreten. Insgesamt rund 7.500 Besucherinnen und Besucher nutzten die Messe an zwei Tagen als zentrale Plattform für Austausch, Vernetzung und neue Investitionsimpulse.

Fokus auf Flächen, Potenziale und persönliche Gespräche

Für das Team der Wirtschaftsförderung war die Messe eine hervorragende Gelegenheit, aktuelle Industrie- und Gewerbeflächen aus der Region zu präsentieren – insbesondere mit Blick auf deren Lagegunst, Infrastruktur und Preisstruktur. Dabei stand neben der Vorstellung des Flächenangebotes auch der direkte Austausch mit Investoren, Projektentwicklern und kommunalen Partnern im Mittelpunkt.

Neues Großprojekt im Fokus: Upahl/Grevesmühlen

Ein besonderes Highlight war die Präsentation des neuen interkommunalen Großgewerbestandortes Upahl/Grevesmühlen. Im Rahmen eines Tandem-Vortrags stellten Lars Prahler, Bürgermeister der Stadt Grevesmühlen, und Martin Kopp, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg, den Standort potenziellen Projektentwicklern und Investoren persönlich vor. Der Vortrag unterstrich das starke Kooperationsinteresse der Region und machte die Standortvorteile greifbar.

Überregionale Sichtbarkeit als Schlüssel zum Erfolg

Neben neuen Kontakten wurden auch bestehende Geschäftsbeziehungen gepflegt sowie konkrete Gespräche zu Ansiedlungen und Entwicklungspotenzialen geführt. Für Martin Kopp ist der Messeauftritt ein strategisch wichtiger Schritt:

„Die Real Estate Arena hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die überregionale Sichtbarkeit für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landkreises ist. Einige Projektentwickler und Investoren kannten die gute Infrastruktur und Lage unserer verfügbaren Gewerbegebiete sowie unsere attraktive Preisstruktur gar nicht. Deswegen sind Vertriebsplattformen wie diese Messe wichtig, um die Möglichkeiten in Nordwestmecklenburg persönlich vorzustellen.“

Fazit

Mit dem Messeauftritt auf der Real Estate Arena 2025 hat die Wirtschaftsförderung Nordwestmecklenburg erneut ein starkes Signal für den Wirtschaftsstandort gesetzt: sichtbar, vernetzt und zukunftsorientiert. Die Messekontakte bilden eine wertvolle Grundlage für weitere Projekte und Standortansiedlungen – und zeigen: Nordwestmecklenburg hat viel zu bieten.

 

Businesslunch mit den Landrat von Nordwestmecklenburg
Erfolgreicher Auftakt: Business Lunch bringt Wirtschaft und Verwaltung zusammen

Fachkräftemangel, steigende Lohn- und Energiekosten, zu viel Bürokratie. Nordwestmecklenburgs Wirtschaft hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Umso wichtiger ist in diesen herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten der persönliche Austausch zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Förderstellen. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg (WFG NWM) lud deshalb am 27. März 2025 zusammen mit Landrat Tino Schomann zum ersten Business Lunch ein.

„In der digitalen Kommunikation geht das Persönliche häufig verloren. Deshalb wandern wir mit dieser neuen Veranstaltung durch den Landkreis, damit die Unternehmerinnen und Unternehmer uns mitgeben können, was sie im Tagesgeschäft brauchen und wo wir unterstützen können“, sagte Nordwestmecklenburgs Landrat Tino Schomann zur Premiere dieses Veranstaltungsformats im Rauchhaus Möllin.

Vertreter von Unternehmen verschiedener Branchen aus dem Amtsbereich sowie der Stadt und des Amts Gadebusch und der Kreisverwaltung waren der Einladung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft gefolgt.

„Wir haben über 6.000 Betriebsstätten im Landkreis. Der Business Lunch gibt uns als WFG die Möglichkeit, besser in der Fläche präsent zu sein und bei Themen wie Bauanträgen, Fördermittelberatungen oder Akquise und Bindung von Fachkräften zu unterstützen, weil die Firmen leichter mit uns ins Gespräch kommen“, erklärte WFG-Geschäftsführer Martin Kopp.

Im Mittelpunkt der Diskussion des ersten Business Lunches standen die verbesserte Bürgerbeteiligung bei der Umsetzung von Wind- und Solarparks, die Verschlankung von Baugenehmigungsverfahren sowie die schnellere Anerkennung von Berufsabschlüssen ausländischer Fachkräfte. Der nächste Business Lunch findet im Juni 2025 im Amt Neuburg statt.

 

Trotz Konjunkturschwäche verzeichnet WFG gesteigerte Nachfrage

 

Im vergangenen Jahr wurden drei Flurstücke im Industrie- und Gewerbegebiet Upahl verkauft. Daraus ergaben sich Erträge in Höhe von rund 780.000,- Euro. Das ist das beste Ergebnis seit 16 Jahren. Die Flurstücke sind im Eigentum der WFG. Durch die Verkäufe konnten zwei neue Firmen im Industrie- und Gewerbegebiet angesiedelt werden. Ein Bestandsunternehmen erwarb ein weiteres Flurstück zur Firmenerweiterung. „Die Nachfrage war trotz allgemeiner Wirtschaftsflaute und Krisenstimmung auf einem guten Niveau“ resümiert WFG-Geschäftsführer Martin Kopp. „Zwar wurden konjunkturbedingt insgesamt rund 30 Prozent weniger Anfragen nach Gewerbeflächen bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft gestellt als im Vorjahr. Die Anfragen in 2023 waren dafür sehr konkret, weshalb wir ein so gutes Ergebnis erzielen konnten“, so Kopp.

 

Tino Schomann, Landrat des Landkreises Nordwestmecklenburg und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung sieht die kreiseigene Wirtschaftsförderung und den Wirtschaftsstandort Nordwestmecklenburg auf einem guten Weg. „Durch die hohen Erträge aus Gewerbeflächenverkäufen konnte die Gesellschaft allein aus den Verkaufserlösen im vergangenen Jahr finanziert werden. Das entlastet den Kreishaushalt. Außerdem bereitet die Gesellschaft für 2024 vier weitere Flächenverkäufe im Industrie- und Gewerbegebiet Upahl vor. Zwei bestehende Firmen wollen sich erweitern“, sagt Schomann. „Das zeigt, das trotz schwacher Binnenkonjunktur auch Bestandsfirmen in Nordwestmecklenburg investieren. Investition bedeutet Vertrauen in die Zukunft. Außerdem nehmen die Ansiedlungsanfragen in diesem Jahr wieder zu“ ergänzt Kopp.

 

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft schließt das Wirtschaftsjahr 2023 mit einem Jahresüberschuss von rund 62.000,- Euro ab. Die Erträge lagen bei rund 880.000,- Euro. Die Eigenkapitalquote lag bei rund 93 Prozent. Die Bilanzsumme stiegt zum Vorjahr leicht von circa 1,3 auf 1,4 Millionen Euro. Werden alle Faktoren gemeinschaftlich betrachtet, war 2023 das erfolgreichste Jahr der WFG seit ihrer Gründung vor über 30 Jahren.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg feierte ihr 30 jähriges Bestehen. Am 30. November 1992 wurde die Gesellschaft vom Landkreis Nordwestmecklenburg gegründet, der noch heute alleiniger Gesellschafter ist. Das Jubiläumsjahr war eines der erfolgreichsten. Grund genug beim Geschäftsführer Martin Kopp nach den Gründen zu fragen.

Herr Kopp wie war das Geschäfts- und Jubiläumsjahr 2023 für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft?

Fordernd, aber sehr erfolgreich. Wir haben zum Beispiel Gewerbegrundstücke im Wert von rund 900.000,- Euro verkauft. Hinzu kommen Erträge aus Verpachtung von Gewerbeflächen. Die Verkäufe sind das beste Ergebnis seit rund 20 Jahren. Dabei haben sich im Kern Bestandsunternehmen erweitert bzw. einen neuen Standort im Landkreis gesucht. Das spricht für die Standortqualität.

Im Bereich der Fachkräftegewinnung haben wir mehr Kooperationspartner für das Welcome Service Center aus der Wirtschaft gewinnen können. Mittlerweile steuern Firmen und sonstige Partner jährlich 30.000- Euro zu den jährlichen Aufwendungen bei. Das ist in dieser Wirtschaftslage ein großer Erfolg. Das Center hat in 2023 neue Veranstaltungsformate erfolgreich angeboten und entwickelt. Zu ihnen zählen die Firmenbesuche, wo Fachkräfte Arbeitgeber aus der Region kennenlernen. Die Firmen bewerben sich also bei den Jobsuchenden. Das haben in 2023 die Unternehmen EGGER Holzwerkstoffe Wismar GmbH & Co. KG in Wismar und Palmberg Büroeinrichtungen + Service GmbH aus Schönberg getan. Das Format kam sehr gut an und wird bei der Firma EUROIMMUN in Dassow in 2024 fortgesetzt. Außerdem wurden Speed-Datings zwischen Arbeitgebern aus der Region und geflüchteten Personen organisiert. Im Schwerpunkt wurden so ukrainische Erwerbstätige mit den Firmen hier vor Ort zusammengebracht. Zahlreiche Arbeitsverträge kamen zustande. Das nächste Speeddating wird am 28. Februar 2024 in Boltenhagen organisiert.

Und wie ging es der Wirtschaft in der Region?

Unterschiedlich. Größere Firmen wie Palmberg haben auch in 2023 ein Rekordumsatz erzielt, investiert und neue Stellen ausgeschrieben. Was mir Sorgen bereitet, sind größtenteils die vielen kleinen Unternehmen mit maximal 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie bilden das Rückgrat unserer Wirtschaft vor Ort. In 2023 hatten wir in ganz Deutschland aber eben auch bei uns mehr Insolvenzen. Das ist ein stilles Sterben der kleinen Firmen. Diese können eben nicht so einfach Preissteigerungen in der Beschaffung, bei der Energieversorgung und bei den Personalkosten umlegen bzw. eine ausreichende Refinanzierung am Markt erzielen.

Was braucht es denn, damit es auch unseren kleinen Firmen gut geht?

Mehr Planungssicherheit, mehr Transparenz und weniger Bürokratie. Wir ersticken in Deutschland wirklich in Bürokratie. Das kann so nicht weitergehen. Die kleinen Firmen aber auch Gründer können das einfach nicht mehr bewältigen. Es macht vieles nicht nur ineffizient sondern auch zu teuer. Wir brauchen dringend eine ernstgemeinte Initiative des Bundes und des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Vorschriften zu vereinfachen oder gar zu streichen. Prozesse müssen schnell digitalisiert und transparenter werden. Die Zeit, die die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter dafür sparen, können sie in die Beratung investieren. Dann werden die Anträge qualitativ auch besser und es geht schneller und kostet weniger. Zumindest bei einem Großteil der Antragssteller. Außerdem brauchen wir stabile Preise. Das können wir regional im Bereich der Energieversorgung zumindest anteilig gestalten.

Was wird es für Neuerungen in 2024 bei der Wirtschaftsförderung geben?

Wir haben eine Stelle für den Bereich Kommunalberatung geschaffen. Elisabeth Gutsch ist die neue Ansprechpartnerin für die Kommunen. Ziel der Maßnahme ist es, enger bei der Vermarktung und Neuausweisung von Gewerbe- und Industrieflächen und Immobilien mit den Ämtern und Gemeinden sowie den regionalen Immobilienmaklern zusammenzuarbeiten. Außerdem soll das Thema „Grüne Gewerbestandorte“, also Gewerbegebiete die sich größtenteils oder vollständig auf Basis erneuerbarer Energien versorgen, einen Schwerpunkt der Arbeit bilden. Frau Gutsch wird Workshops mit den Kommunen organisieren und bei der Antragsstellung von Fördermitteln in diesem Bereich helfen.

Außerdem werden wir stärker auf die Bestandsfirmen zugehen. Das gefiel mir in 2023 immer noch nicht, weder von der Quantität noch von der Qualität unserer Maßnahmen. Wir haben im Oktober 2023 Marcel Hein eingestellt. Eine seiner und meiner Kernaufgaben für 2024 ist, die Bestandsfirmen bei Vorhaben zu begleiten. So habe ich in 2023 mehrere Fördermittelberatungen im Schwerpunkt mit Handwerksbetrieben durchgeführt und Investitionen im zweistelligen Millionenbereich erfolgreich begleitet. Ich möchte aber, das mehr Fördermittelberatungen bei uns nachgefragt werden. Darlehen sind derzeit teuer. Also lohnt sich daher immer eine kostenfreie Erstberatung bei uns.
Es wird für unser Firmen vor Ort auch Stammtische in den einzelnen Teilregionen des Landkreises geben. Hier werden wir aktuelle Themen der Firmen aufgreifen.

Wir haben uns also einiges für 2024 vorgenommen.

Das Gewerbegebiet Upahl liegt in bester Lage im östlichen Teil der Metropolregion Hamburg direkt an der Autobahn 20. Es zählt zu den attraktivsten Industrie- und Gewerbegebieten im Landkreis Nordwestmecklenburg. In den letzten Jahrzenten ließen sich im Gewerbegebiet „An der Silberkuhle“ fast 30 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen nieder und schufen rund 1.000 Arbeitsplätze.

Die größten Arbeitgeber bilden produzierende Unternehmen aus der Lebensmittelbranche. Zu Ihnen zählen Arla Foods und die Norddeutschen Kaffeewerke. Vor Ort arbeiten aber auch Unternehmen der Kunststoffherstellung sowie Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Auch Handelsfirmen für Werkzeug- oder Baumaschinen oder die Gastronomie zählen zu den niedergelassenen Betrieben.

Und die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken blieb die letzten Jahre auf hohem Niveau. So konnten in 2023 bereits zwei neue Unternehmen durch Flächenverkäufe angesiedelt werden. Aber nicht nur neue Unternehmen bauen eine Betriebsstätte vor Ort auf. Auch bestehende Unternehmen, die seit Jahren ihren Firmensitz „An der Silberkuhle“ haben, fühlen sich wohl und erweitern sich stetig. In 2023 wurde eine weitere Gewerbefläche an ein Bestandsunternehmen veräußert. Zwei Firmenerweiterungen sind für 2024 geplant. Allein in 2023 erwirtschaftet die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Nordwestmecklenburg als Eigentümer der Flächen fast eine Million Euro durch den Verkauf und die Verpachtung von Gewerbegrundstücken.

Die Gründe für diesen Erfolg liegen in der guten Infrastruktur, die Nähe zur Autobahn, zu Seehäfen und Flughäfen sowie an den attraktiven Preisen für die Gewerbegrundstücke. Zudem haben Firmen die Möglichkeit, sich an das Nieder- und Mittelspannungsnetz anzuschließen. Außerdem verfügt das Gebiet über eine sehr gute Wärmeinfrastruktur und Breitbandinternet, womit bis zu 1000 Mbit/s Datenübertragung möglich sind. Für 2024 ist die Planung eines grünen Versorgungskonzeptes geplant.

Da derzeit nur noch rund 7 ha Industrie- und Gewerbeflächen veräußert werden können, befindet sich nördlich der Autobahn 20 ein neuer Großgewerbestandort Richtung Grevesmühlen in der Entwicklung. Auch in der Stadt Grevesmühlen gibt es kaum noch Gewerbegrundstücke. Auf über 40 Hektar soll daher ein grüner, interkommunaler Gewerbestandort der Stadt Grevesmühlen und der Gemeinde Upahl entstehen. Die Bauleitplanung dafür soll Anfang 2024 abgeschlossen sein. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes auf Seite der Stadt Grevesmühlen ist für 2025 geplant. Anschließend wird auch die Upahler Seite erschlossen sein. Die Grundlage zur Fortführung einer Erfolgsgeschichte.

 

www.gewerbegebiet-upahl.de

Interkommunaler Großgewerbestandort Upahl/Grevesmühlen – Stadt Grevesmühlen (grevesmuehlen.de)

Was sind Ihre Kernaufgaben? 

Ich bin für die Betreuung und Akquise von Ansiedlungskunden zuständig. Außerdem kümmere ich mich um die Bestandsunternehmen. Dazu gehört auch die Fördermittelberatung. 

Woran arbeiten Sie derzeit? 

Ich arbeite im Moment an der Erstellung eines Exposés für eine Gewerbeobjektvermarktung und bereite verschiedenste Gewerbelisten auf bzw. erarbeite Akquise Listen zur Ansprache von Investoren in Zielbranchen. 

Was macht Ihnen besonders Spaß an der Arbeit? 

Im Vordergrund steht für mich die Netzwerkarbeit mit unseren Unternehmerinnen und Unternehmern. So durfte ich in verschiedensten Formaten viele Gewerbetreibende, Gründerinnen und Gründer kennen lernen, was mir große Freude bereitet. Ich liebe es, mit Menschen zusammen zu arbeiten. Für mich ist außerdem wichtig, dass die Arbeit im Team Spaß macht. Das ist definitiv so. Sehr gut gefällt mir auch, dass beim Erstellen von Texten, Social Media Posts, Exposés oder ähnlichen Maßnahmen, meine eigene Kreativität gefragt wird. 

Und was läuft nicht so gut? 

Bisher kann ich mich nur selber einschätzen. Manchmal ist es ein bisschen viel, weil ich Quereinsteiger bin. Ich muss mir Zeit geben, das Grundwissen zu erlernen. Ich durchlaufe fast wöchentlich Schulungsmaßnahmen.  Ich denke, dass ich mir mehr Fachwissen aneignen muss, damit ich gut beraten kann. 

Welche Schwerpunkte werden Sie sich in Ihrer Arbeit in 2024 legen? 

Das Vermarkten von Gewerbeflächen entlang von Zielbranchen und das Vernetzen der lokalen Unternehmen durch unterschiedliche Formate sind meine Arbeitsschwerpunkte. Ich möchte gerne, dass wir als Wirtschaftsförderer der beste Partner unserer Unternehmerinnen und Unternehmer werden. 

Welche neuen Angebote erwarten Unternehmerinnen und Unternehmer in 2024? 

Wir möchten gerne quartalsweise Unternehmensstammtische einführen. Ob diese dann von Fachbeiträgen begleitet werden, oder als Vernetzungsgespräche dienen, werden wir sehen, was von den Unternehmen gewünscht wird. 

Am 28. April war es soweit, der erste Co-Working Space in Grevesmühlen eröffnete seine Türen im Alten Rathaus am Marktplatz. Co-Working ist eine neue Arbeitsform, die immer beliebter wird. Dabei wird der Arbeitsplatz nicht fest gemietet, wie in einem Büro, sondern nur auf Zeit. 20 Co-Working-Arbeitsplätze stehen in Grevesmühlen nun zur Verfügung.

Nutzbar sind die Coworking-Arbeitsplätze seit dem 1. Mai von Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr. Sie können telefonisch reserviert werden unter 0170/4915206. Arbeitsplätze können ab 3 Euro pro Stunde gebucht werden. Die Preise für ganze Tage können direkt angefragt werden. After-Work-Partys werden Mittwoch und Donnerstag von 18 bis 22 Uhr angeboten.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Snacks wie Bagels, Bowls, Flammkuchen oder Brizza, können Besucher neben Getränken zu sich nehmen. Die bestehende Eisdiele „Jannys Eis“ im vorderen Bereich des Gebäudes bleibt bestehen. Sie wird ergänzt durch eine Theke und den umgebauten Ratskeller, wo bald wieder Kulturveranstaltungen angeboten werden sollen. Gastgeberinnen sind die Betreiber Brita und Jörn Buttkewitz.

Die Stadt Grevesmühlen hat als Eigentümer der Immobilie eine halbe Million Euro in die Hand genommen, um den Gaststättenbereich und den Keller des ehemaligen Hotels zu modernisieren und für die neue Nutzung umzugestalten. Die Hälfte des Geldes kam vom Land Mecklenburg Vorpommern.

Die Gemeinde Lützow ist einer der attraktivsten Gewerbestandorte im Landkreis Nordwestmecklenburg. Überregional bekannte Firmen wie die Derstappen GmbH sind vor Ort angesiedelt. Nun reichen die räumlichen Kapazitäten vor Ort nicht mehr. Die  Gemeinde Lützow plant daher, das bestehende Gewerbegebiet in den nächsten drei Jahren, um eine Fläche von ca. 25.000 m² in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße zu erweitern. Es sollen Betriebe mit eingeschränktem und nicht erheblich belästigendem Gewerbe untergebracht werden.

Über das Amt Lützow-Lübstorf wird ein unverbindliches Interessenbekundungsverfahren zur Gewerbeansiedlung durchgeführt. Die Bewerbung kann sowohl online als auch schriftlich erfolgen.  Alle Informationen finden Sie unter: Amt Lützow-Lübstorf – Interessenbekundung Erweiterung des Gewerbegebietes der Gemeinde Lützow (luetzow-luebstorf.de)

Über das Verfahren sollen die Bedarfe sowie die Zuschnitte der Flurstücke ermittelt werden. Auf der Homepage des Amtes Lützow-Lübstorf gelangen Interessierte zum Bewerbungsformular. Interessenten füllen dieses bitte bis zum 30.04.2022 aus und senden es an folgende E-Mail-Adresse: bauamt@luetzow-luebstorf.de

Die zentrale Lage der Gemeinde an der B104 sowie die Nähe zu den Autobahnen A24 in Wittenburg, der A14 in Schwerin oder die A20 Höhe Wismar, machen den Gewerbestandort für Neuansiedlungen mit hohen logistischen Ansprüchen besonders attraktiv. Sowohl Lübeck als auch Hamburg sind innerhalb von 45 bis 60min erreichbar.

Bewerber*innen können außerdem kostenlos eine Fördermittelberatung von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH erhalten, um die Förderfähigkeit des angedachten Vorhabens in Lützow im Vorfeld zu prüfen. Interessierte können einen Beratungstermin unter m.kopp@wfg-nwm.de oder 03881 49799 84 vereinbaren.

Drei Jahrzehnte an der Seite der Unternehmen – die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg feiert Geburtstag

Sie ist aus dem Wirtschaftsleben des Kreises gar nicht mehr wegzudenken: Heute, am 30. November 2022 feiert die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH (WFG NWM) ihr 30-jähriges Bestehen.
Gegründet in Grevesmühlen, wo bis heute ihr Stammsitz ist, wurden unter ihrer Leitung zum Beispiel die Gewerbegebiete in Herrnburg, Schönberg, Carlow und Upahl erschlossen und anschließend verkauft. Tausende Arbeitsplätze entstanden so in den vergangenen Jahrzehnten und in den letzten Jahren kamen immer mehr neue Aufgaben für die WFG hinzu.

Zum Jubiläum fanden bereits mehrere Aktionen statt. Es wurde unter anderem ein Kurzfilm gedreht, der am 1. Dezember im Rahmen eines Pressegesprächs präsentiert wird. Die Jubiläumsveranstaltung folgt im Frühjahr 2023 im Rahmen eines Unternehmerempfanges.

Hier einige Stimmen zu der kreiseigenen Gesellschaft und ihrem Wirken in den vergangenen dreißig Jahren:

„Ich hatte bereits 1992 Berührung mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Da war ich noch der Landrat des Kreises Wismar. Wir machten dort ebenfalls Wirtschaftsförderung. Aber nicht auf Basis einer Gesellschaft, sondern aus der Verwaltung heraus. In dem Zusammenhang hatte ich Kontakt mit dem damals noch eigenständigen Kreis Grevesmühlen hinsichtlich der Wirtschaftsförderung. Das betraf besonders das Gewerbegebiet Upahl und dann das Gewerbegebiet Schönberg – das waren so die ersten Hauptschwerpunkte. Schon damals stand die Wirtschaftsförderung im Prinzip für die Ansiedlung der Betriebe, wie etwa Hansano in Upahl. Zur gleichen Zeit hatten wir im ehemaligen Kreis Wismar, der ja dann im Kreis Nordwestmecklenburg aufgegangen ist mit der dortigen Wirtschaftsförderung in den ersten drei, vier Jahren das Gewerbegebiet Gägelow, das damals größte Gewerbegebiet in Mecklenburg-Vorpommern, entwickelt. Dort haben wir unheimlich viele Betriebe angesiedelt, die sonst woanders hingegangen wären“, erinnert sich Dr. Udo Drefahl, der von 1990 bis 1994 Landrat des Kreises Wismar und nach der ersten Kreisgebietsreform von 1994 bis 2001 Landrat im Landkreis Nordwestmecklenburg war. „Das Geschäft ist insgesamt schwieriger geworden, muss man sagen. Es ist heute schwieriger, Betriebe anzusiedeln, als noch vor einigen Jahren. Ein großer Teil der Arbeit besteht heute sicherlich auch darin, die vorhandenen Betriebe zu pflegen, damit sie bleiben und sich gut entwickeln – was meiner Kenntnis nach gut gelingt“, so der ehemalige Landrat.

Der derzeitige Landrat des Kreises Nordwestmecklenburg, Tino Schomann hatte vor seiner Wahl schon als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Blowatz und ab 2019 als Mitglied des Kreistages Kontakt zur Wirtschaftsförderungsgesellschaft. „Da waren schon die ersten Schnittpunkte. Also der Name ist Programm: Wirtschaft fördern im Landkreis – und das macht sie in meinen Augen auch sehr erfolgreich. Sie steht für die Ansiedlung von Firmen, von Industrie, von Gewerbe, soll Bestandsunternehmen unterstützen, fördern, ihnen Wege aufzeigen, wie sie sich hier entwickeln können und soll auch dafür sorgen, dass die Kommunen, die ja letztendlich die Wirtschaftsförderungsgesellschaft bezahlen über die Kreisumlage, ebenfalls unterstützen. Ich bin stolz darauf, dass die WFG Unternehmen durch die Corona-Pandemie begleitet und über die mittlerweile zwei Jahre unter anderem mit einer Hotline beraten hat. Dabei stand sie ihnen unterstützend zur Seite in den schwierigen Zeiten, wo keiner wusste, wie es weiter geht.“
Für die Zukunft des kreiseigenen Unternehmens hat Landrat Schomann konkrete Pläne: „Mein Ziel war schon im Wahlkampf, dass man die Wirtschaftsförderungsgesellschaft stärken muss. Aber man muss sie auch umbauen, um zukunftsfähig zu sein. Ich möchte meinen Fokus mehr darauf richten, dass wir die Kommunen im Landkreis unterstützen, mehr Kommunalberatung machen, auch für die kleinen Kommunen, nicht nur die Großen, die Großgewerbestandorte entwickeln wollen. Das ist mein Ziel, Kommunalberatung und dass wir weiterhin Hilfestellung geben, dass die Bestandsunternehmen mit der Arbeit des zur WFG gehörenden Welcome Service Center weiterhin Fachkräfte gewinnen“

Chef des WFG-Aufsichtsrats ist Heiner Wilms, Geschäftsführer der Stadtwerke Grevesmühlen: „Ich begleite die Wirtschaftsförderungsgesellschaft seit ihrer Gründung 1992, damals noch in meiner Funktion als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses. Ich habe seinerzeit begonnen, als junger Abgeordneter des Kreistages Grevesmühlen, die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landkreises voranzubringen. Und dazu hat sich die Gründung einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft als hervorragendes Instrument angeboten. Und das ist der Bereich, in dem ich mich gern gesehen habe und auch weiterentwickelt habe und möchte dieses auch weiterhin voranbringen.
Bis zum heutigen Tage habe ich immer zu WFG gestanden und hoffe, dass sie sich auch weiterhin so erfolgreich etabliert. Wir sind stolz, dass wir es geschafft haben, dass diese Gesellschaft immer mehr Akzeptanz im Landkreis gefunden hat. Die WFG ist eine kompetente Beratungsfirma, sowohl für Firmen in unserer Region, aber auch für Kommunen, für Städte und Gemeinden, die Ansiedlungen in ihrem Gebiet vornehmen wollen. Ich denke, dass sie auch in 30 Jahren noch existieren wird, denn unser Landkreis ist der stärkste Industriestandort in Mecklenburg-Vorpommern und diese Position möchten wir nicht nur halten, sondern auch ausbauen. Und dazu wird diese Wirtschaftsförderungsgesellschaft einen wichtigen Beitrag leisten.“

Seit inzwischen fünf Jahren leitet Martin Kopp als Geschäftsführer die WFG. Der gebürtige Niedersachse kam seinerzeit aus Schleswig-Holstein nach Nordwestmecklenburg und ist begeistert – sowohl von der Landschaft, als auch von den Bewohnern. „Es macht sehr viel Spaß, hier zu arbeiten. Die Menschen hier sind bodenständig und pragmatisch: Die Netzwerke sind klein, überschaubar und dadurch haben wir eine sehr, sehr gute Agilität. Also wir können sehr schnell Sachen umsetzen.“ Der studierte Umweltwissenschaftler hat konkrete Vorstellungen: „Mein Wunsch ist, dass wir unsere Gewerbegebiete klimaneutral machen, dass wir Unternehmen ansiedeln, die auch wissensbasierte Berufe anbieten, dass wir uns also wirklich zukunftsfähig aufstellen. Und dass das gute Jobs sind, dass auch viele Menschen, die weggezogen sind sagen, ich habe eine Perspektive, auch wieder nach Hause zu kommen.“

Ein Beispiel solcher Unternehmen ist Novocarbo mit Hauptsitz in Hamburg, das mit Hilfe der WFG angesiedelt wurde. Für den Leiter der Produktentwicklung, Benjamin Reincke bieten sich in Nordwestmecklenburg beste Voraussetzungen für die Firma. „Das Ziel von Novocarbo ist die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre. Das geschieht, indem wir Pflanzenkohle herstellen. Wir nehmen Biomassen, die ja den Kohlenstoff als CO2 aus der Luft entnommen und in sich aufgebaut haben und wechseln das von diesem Pflanzen-Kohlenstoff in festen Kohlenstoff. Also wir verbrennen ohne Sauerstoff. Wir verhindern damit, dass der wieder als Kohlendioxid in die Atmosphäre kommt.“ Da bei diesem Prozess sehr viel Energie in Form von Wärme freigesetzt wird suchte das Unternehmen einen Standort für ein Werk, an dem es diese Wärme abgeben kann. „Und da die Fernwärme in den Neuen Bundesländern sehr gefördert wird, war das für uns sehr interessant, in so ein Fernwärmenetz einspeisen zu können. Dass die Wahl dann auf Grevesmühlen gefallen ist, war der Tatsache geschuldet, weil wir gesehen haben, dass es hier verschiedene Möglichkeiten gibt, grüne Wärme an den Mann bzw. die Frau zu bringen, hier ist ein großer Bedarf dafür. Das hat uns die Wirtschaftsförderungsgesellschaft sofort aufgezeigt und da waren wir relativ schnell Feuer und Flamme, dass wir hierher kommen.“ Reincke schätzt die Professionalität, die Direktheit und die sehr gute Erreichbarkeit der WFG. „Aber in erster Linie sehe ich sie als Partner, der Brücke baut zu allen industriellen oder wirtschaftlichen Teilnehmern. Es wäre deutlich schwieriger gewesen, wenn wir ohne die Wirtschaftsförderungsgesellschaft hier in Grevesmühlen versucht hätten, Fuß zu fassen, weil sie die Kontakte haben, weil sie die Teilnehmer kennen und natürlich auch auf beiden Seiten sehen, was ist der Bedarf“.

Peter Täufel