Nordwestmecklenburg ist Teilnehmer an vom Bund geförderten Modellvorhaben

Grevesmühlen_Die Entwicklung von Quartierskonzepten, Schaffung von nachhaltigem, sozialem Mietwohnungsbau, die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit sowie Verbesserung der harten Standortfaktoren im regionalen Wettbewerb sind die Ziele im aktuellen Projekt „Aktive Regionalentwicklung – Nordwestmecklenburg strategisch entwickeln“ des Landkreises. Vertreter der Kreisverwaltung, der Ämter und Gemeinden, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg (WFG NWM) sowie vom Institut Raum & Energie trafen sich am Donnerstagabend (20.01.2022) zur Auftaktveranstaltung im Luise-Reuter-Saal Grevesmühlen.

Mit dem Programm Region gestalten fördert das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Projekte speziell in ländlichen Räumen. Es unterstützt so innovative Konzepte für die Entwicklung ländlicher Räume. Der Landkreis Nordwestmecklenburg ist an diesem Programm mit seinem Modellvorhaben beteiligt. Hier stehen innovative, zukunftsweisende Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen wie Demografie in Form von Alterungsaufbau und Bevölkerungsrückgang, Abwanderung, Fachkräftebedarf und Attraktivität im Mittelpunkt. Außerdem im Fokus: die Konkurrenz auf gemeindlicher und regionaler Ebene, Mobilität, bzw. Mobilitätsangebote sowie der Klima- und Ressourcenschutz und die Anpassung an den Klimawandel.

Das Ganze wird wissenschaftlich begleitet und von Jürgen Wittekind sowie Hans-Hermann Bode vom Institut Raum & Energie umgesetzt. Sie sollen dabei helfen, Anreize in Form zielgruppenspezifischer Wohnungs- und Infrastrukturangebote, die Abstimmung und Zusammenarbeit auf kommunaler und regionaler Ebene und die Entwicklung geeigneter und unterstützender „Instrumente“ voran zu treiben.

Projektträger ist der Landkreis. Er will damit das Problem der Schaffung modernen, nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraums beseitigen, das durch das derzeitige Marktversagen entstanden ist. Gleichzeitig ist es ein Modellvorhaben zur Siedlungsentwicklung und interkommunalen Zusammenarbeit und Regionalentwicklung und obendrein sollen gemeinsame Arbeitsstrukturen geschaffen werden, wie derartige Projekte und komplexe Themen zusammen zukünftig bearbeitet werden können. „Wir möchten darüber eine Verbesserung der interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Ämtern, Landkreis und WFG erreichen. Desweiteren die Schaffung modernen, nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraums im Landkreis, die Sicherung und Ansiedlung von Fachkräfte durch die Schaffung von attraktiven Wohnquartieren sowie die Weiterentwicklung der WFG zu einem Dienstleister für die Kommunen“, so Landrat Tino Schomann.

Partner sind die Ämter Rehna, Gadebusch, Schönberger Land und Klützer Winkel sowie der Regionale Planungsverband Westmecklenburg. „Für uns ist das eine spannende Sache, weil wir gerade dabei sind, entsprechende Flächen zu entwickeln“, sagt Schönbergs Bürgermeister Stephan Korn. Und Matthias Abel, Leitender Verwaltungsbeamter Amt Rehna ergänzt: „Wir haben alle gemeinsam das Interesse, unsere Kommunen zu attraktiven Quartieren zu entwickeln. Gut, dass das über so ein Projekt gebündelt wird.“ Gemeinsam will man nun im Dialog den Status Quo ermitteln und das Vorhaben zum Erfolg führen.

Die WFG NWM übernimmt die Moderation der Arbeitsgruppen, die Steuerung der Ausschreibungen zusammen mit der Vergabestelle des Landkreises sowie die Einhaltung der Abarbeitung der Projektziele. „Im Zusammenhang mit der Ansiedlung eines E-Commerce-Anbieters im Raum Grevesmühlen und den damit verbundenen Bedarf von Wohnraum für etwa 1000 Arbeitskräfte und deren Familien sind wir ganz brutal auf das herrschende Defizit aufmerksam geworden und haben nach einer Möglichkeit gesucht, gegenzusteuern. Wir sind stolz, als eines von nur zwei Körperschaften in Norddeutschland den Zuschlag für dieses bundesweite Modellprojekt erhalten zu haben“, erklärt WFG-Geschäftsführer Martin Kopp. Insgesamt hatten sich 50 Körperschaften beworben.

Insgesamt hat das Projekt einen Umfang von 662.324,- Euro, wovon 90 Prozent, also 596.092,- Euro gefördert sind. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre bis zum 31. Dezember 2023. Als nächste Schritte sind nun die Bestandsaufnahme und -analyse sowie die Befragung der Kommunen und Betriebe zu den Handlungsbedarfen geplant. Eine Regionalkonferenz mit Kommunen und Wirtschaftspartnern ist für den 7. April 2022 vorgesehen.

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