Familie Schaake

Auf einer Fläche von einem Hektar Größe arbeitet Familie Schaake, das Ehepaar Susen und Michael mit Tochter und Sohn, an ihrem Traum. Dem Traum von naturbelassenen, qualitativ und geschmacklich absolut hochwertigen Lebensmitteln – ohne Kompromisse. „2018 hatten wir die Möglichkeit, dieses Objekt hier in der Gemeinde Upahl bei Grevesmühlen zu kaufen. Und da wir sowieso schon immer Herstellung und Eigenanbau verbinden wollten, inklusive allem anderen, was wir hier so vorhaben für die Zukunft, haben wir zugeschlagen“, erzählt Michael Schaake. Das Konzept liegt da längst schon in der Schublade, wartet nur auf den richtigen Ort für die Umsetzung. Es sieht vor, Ferienwohnungen sowie eigene Erzeugung und Verarbeitung naturbelassener Nahrungsmittel zu betreiben, das betrifft sowohl Früchte als auch Fleisch. Mittelfristig soll ein großer Hofladen integriert und die Produktionsstätte als „gläserne Manufaktur“ errichtet werden. In dieser bekommen die Besucher und Gäste einen transparenten Einblick in die einzelnen Arbeitsschritte. „Auf Wunsch können die Feriengäste bei der Arbeit mitmachen und auch die Tagesgäste erhalten einen Eindruck von unserem Tun“, erläutert Ehefrau Susen Schaake das Konzept. Aktuell befindet sich ihr Hofladen noch in einem Provisorium.

Auf dem Gelände befinden sich der Hof mit Haupthaus, Werkstatt und Scheune, die angrenzenden Weideflächen und ein Teich. Vornehmlich alte Haustierrassen finden hier ihr Refugium – Schafe, Rinder, Geflügel, eventuell Schweine, dazu wird Obst angebaut. „Für letzteres sind wir auch noch auf der Suche nach Flächen.“ Zugekauft wird jedoch nur in geringem Maße und auch nur von Erzeugern aus dem Umfeld.

Michael Schaake kommt aus der Gastronomie, bezeichnet sich selbst als Genuss-Mensch und weiß um das Geheimnis guten Geschmacks bei Lebensmitteln. „Darum geht es mir hauptsächlich und der beginnt schon bei den Tieren und ihrer Haltung, den Früchten und ihrem Anbau.“ Bis 2018 war Schaake mit den Erzeugnissen seiner alten Firma biozertifiziert – zieht sich dann aber im Zuge der Umsetzung des neuen Familien-Konzepts aus dem Großhandel und diversen Einzelhandelsketten zurück. An der Beliebtheit der Produkte hat das nichts geändert: Sie werden unter anderem als Aushängeschild Nordwestmecklenburgs auf der Grünen Woche in Berlin präsentiert und etwa die Möbelmanufaktur Goertz in Wismar oder die Landschlachterei Klütz von Armin und Markus Griese gehören zu den Vertriebspartnern. Zum Sortiment unter dem Label „Hof Silberkuhle“ gehören aktuell Vinaigretten, also Fruchtessige, und Fruchtaufstriche – die Barbecue-Serie läuft unter dem Namen „DocSmoke BBQ“. Abgerundet wird das Angebot mit Saft von den Streuobstwiesen, Likören und Nüssen sowie Honig von der Imkerei Gerber aus Hilgendorf und Wurstwaren aus der Klützer Landschlachterei.

Michael Schaake ist im Februar 1976 in Gotha geboren, zehn Jahre später zieht die Familie nach Rostock. Nach der Schulzeit ist er lange auf der Suche nach seinem Platz im Berufsleben, probiert vieles aus. Nach dieser Phase entscheidet er sich dafür, den Weg in die Gastronomie zu beschreiten, macht auf dem zweiten Bildungsweg zwischen 2003 und 2005 eine Ausbildung zum Koch. „Aber ich hatte damals schon entschieden, ich möchte keine Bratkartoffeln und Schnitzel machen und schon gar keine 300-Kilo-Kessel rühren.“ Also ist klar: Nicht klassische Küche, sondern Gourmet-Bereich! Mit diesem Vorhaben sucht er sich während der Lehrzeit entsprechende Praktika in hochwertigen Restaurants, unter anderem im „Ich weiß ein Haus am See“ in Krakow am See bei Michael Laumen, dem ersten Michelin-Sternekoch in Mecklenburg-Vorpommern. Bei dem bleibt er auch nach der bestandenen Prüfung und ist infolge an mehreren Standorten beschäftigt, zum Beispiel am Kloster Rühn, wo er bereits mit der Manufaktur-Idee infiziert wird: Senf, Essig und Würz-Öle werden dort in kleinen Chargen hergestellt.

Als das Laumen-Imperium Ende der 2000-er Jahre zusammenbricht, geht Michael Schaake für kurze Zeit nach Baden-Württemberg, ist Küchenchef in einem Burg-Restaurant – die Familie zieht ihn aber schnell wieder nach Hause. Zunächst begleitet er den Aufbau einer Gastronomie in Kühlungsborn, anschließend folgt er einem Angebot zurück nach Krakow am See, wird dort Sous Chef, wechselt dann in gleicher Position nach Hamburg. Nebenbei studiert er Betriebswirtschaft. „In der Prüfungsphase habe ich mich ein wenig zurückgezogen und anschließend als Eventmanager für einen Caterer gearbeitet.“ Schlussendlich reift dann aber das Vorhaben, sich selbstständig zu machen.

Ideen für den Betrieb von Hof Silberkuhle hat Familie Schaake zur genüge. „Es wird Probierabende geben, es wird kulturelle Veranstaltungen geben und wahrscheinlich auch ein Café, in dem wir selbst gebackene Kuchen und Torten anbieten. Auf keinen Fall wird es aber noch mal einen Restaurantbetrieb geben.“ So bleibt es nach dem Willen der Unternehmer familiär, exklusiv und exquisit.

Text: Peter Täufel
Foto: Familie Schaake

Galerie Riten, Grevesmühlen

Dörte Markwart, Galerie Riten

Bilder malt die 1963 in Grevesmühlen geborene Dorit Markwart schon fast ihr gesamtes Leben. Aufgewachsen in einer Tischlerei in Wotenitz entwickelt sie unter dem Eindruck des Dufts von frischem Holz früh die Liebe zu Farben, Formen und zum Gestalten. „Das wurde mir wohl in die Wiege gelegt.“ Doch richtig ernsthaft und professionell ist es für die Ehefrau und dreifache Mutter erst 2017 geworden. „Da waren die Kinder aus dem Haus und ich konnte beruflich auch etwas kürzer treten.“ Bis dahin hat die 58-Jährige erst zu DDR-Zeiten als Floristin, nach der Wende in der Praxis ihres Mannes nach einer Umschulung als Arzthelferin gearbeitet. Letzteres macht sie zwar immer noch, doch an zwei Tagen in der Woche, immer Donnerstag und Freitag, widmet sich Dorit Markwart der Kunst. „Ich bin ja ein typischer Quereinsteiger. Das heißt, ich muss mir alles mühsam erarbeiten.“ Deshalb besucht sie mehrfach im Jahr an verschiedenen Orten in Deutschland Wochenkurse zu verschiedenen Themen. „Ich lasse mich bei meiner Malerei nicht in irgendeine Schublade pressen – egal ob Porträt, Landschaft oder Akt, ob naturalistisch, expressionistisch oder abstrakt, ich male, worauf ich gerade Lust habe und was mich inspiriert.“ Und dafür verwendet die Künstlerin auch alle denkbaren Materialien, malt Aquarell, in der Mixed Media Technik oder in Öl, nutzt Pinsel, Kreide, Stifte und auch Wandfarbe oder Heizungslack. „In normalen Jahren male ich so 60 bis 80 Bilder.“

Galerie Riten, Grevesmühlen

Seit Mai 2020 betreibt Dorit Markwart im ehemaligen HO-Gebäude in der Rehnaer Straße Grevesmühlen ihre „Galerie Riten“ – gleichzeitig auch ihr Atelier, denn im privaten Wohnbereich in Neu Degtow reicht der Platz längst nicht mehr. Der Namensursprung ihrer Galerie ist schnell erklärt: „Riten – so wurde ich als Kind gerufen. Zum Gedenken an meinen Opa Walter habe ich diesen Namen als Galerie und meinen Künstlernamen gewählt.“ Hier ist aber nur ein Teil ihrer Werke zu sehen – aktuell stellt Riten auch im Erdgeschoss Altes Rathaus Grevesmühlen, im Weinkontor Damshagen sowie in der Physiotherapie Daniels in Grevesmühlen und in einem Wismarer Büro aus. Die größte Resonanz und den meisten Kontakt zu Kunstliebhabern und potentiellen Käufern ihrer Bilder hat Dorit Markwart aber bei der regelmäßig stattfindenden Veranstaltung „Kunst offen“. Da wechseln dann besonders viele Arbeiten ihren Besitzer. „Je nach Größe und Aufwand bei der Umsetzung kostet ein Bild von mir zwischen 60 und 500 Euro – wenngleich es auch Stücke gibt, die unverkäuflich sind.“

Dörte Markwart, Künstlerin bei der Arbeit

Dorit Markwart hat ganz konkrete Pläne für die Zukunft: „Wenn ich in absehbarer Zeit in meinem Hauptberuf in den Ruhestand gehe, dann möchte ich gern Malkurse in Abstrakter Malerei mit verschiedenen Materialien geben.“ Dafür sucht sie noch eine geeignete Räumlichkeit, eine Halle oder einen Schuppen, „wo man richtig Dreck machen kann“, wie sie sagt. Angebote dafür sind Riten diesbezüglich jederzeit sehr willkommen.

Text und Fotos: Peter Täufel

Ausschließlich Jobs ab 30.000,- Euro Jahresgehalt im Angebot

Wismar/Grevesmühlen_ Noch im Oktober ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises mit ihrem Welcome Service Center (WSC) davon ausgegangen, dass die mittlerweile vierte Auflage des Rückkehrertag wieder eine Präsenz-Veranstaltung am 27. Dezember sein wird – er sollte diesmal in der Reithalle am Bürgerpark in Wismar stattfinden. Doch daraus wird nun leider wieder nichts: „Aufgrund der aktuellen Infektionslage haben wir uns schweren Herzens dafür entschieden, den Rückkehrertag in diesem Jahr als Präsenzveranstaltung abzusagen“, erklärt Martin Kopp, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg, die das WSC NWM betreibt. Wie bereits im Vorjahr, wird es also die bereits erprobte Online-Variante geben. „Der zusätzliche Nutzen ist jedoch, dass die über 200 Stellen dann online für sechs Wochen verfügbar sind“, sieht Kopp auch einige Vorteile darin.

Erneut wird das WSC die heimische Wirtschaft auf der Suche nach Fachkräften mit einer speziellen Internetseite unterstützen. Die fungiert als Online-Jobbörse und ist unter www.ichwillindieheimat.de zu erreichen. Sie wird bereits ab dem 20. Dezember und dann bis einschließlich 31. Januar des kommenden Jahres geschaltet sein. Die Einstellung der Stellenanzeigen auf das Jobportal ist für Unternehmen kostenlos – sie können sich bis zum 16. Dezember 2021 bei Susann Malchow unter der E-Mail s.malchow@nordwestmeck-lenburg.de anmelden. Bei Fragen ist sie unter der Rufnummer 03841 – 30409842 persönlich zu erreichen.

„Wir erwarten wie im Vorjahr um die 250 offene Stellen von mehr als 50 Firmen aller Branchen. Voraussetzung ist, dass diese mit mindestens 30.000 Euro Jahreseinkommen dotiert sind“, so Malchow und ihre WSC-Mitarbeiterkollegin Anne-Juliana Bunkelmann. Das Portal wird durch Radiospots, auf Bannern und durch Online-Kampagnen unterstützt. Zusätzlich erhalten Unternehmen beim Schalten einer Anzeige einen Rabatt von 25 Prozent bei der Wochenzeitung Blitz.

Ein Unternehmen, welches sich erhofft, auf diesem Weg an die dringend gesuchten Fachkräfte zu kommen, ist die Wismarer Werkstätten GmbH. Die gemeinnützige Einrichtung auf dem Gebiet der Betreuung von und Arbeit mit Menschen mit Behinderung hat aktuell vier offene Stellen zu besetzen – zwei im Bereich Betreuung und zwei in der Verwaltung. Das Unternehmen nimmt nach dem vergangenen Jahr nun bereits zum zweiten Mal an der Aktion des Welcome Service Center teil. „Wir arbeiten auch darüber hinaus mit dem WSC sehr effektiv zusammen und nutzen die vielfältigen Angebote wie etwa die regelmäßig stattfindenden Stammtische. Mit Hilfe des WSC ist es uns bereits in der Vergangenheit gelungen, offene Stellen bei uns zu besetzen“, so Kati Woest, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation bei der Wismarer Werkstätten GmbH. Da hier der Bereich Wohnen weiter ausgebaut werden soll, besteht perspektivisch ein stetiger Bedarf an Fachkräften auf dem Gebiet der Betreuung in Form von Heilerziehungspflegern, Heil- und Sozialpädagogen, Gesundheits- und Krankenpfleger und ähnlichem.

Ein weiteres Unternehmen, welches sich auch erhofft, auf diesem Wege die so dringend benötigten Fachkräfte zu bekommen, ist die EASEE Deutschland GmbH mit Hauptsitz in Wismar. Die aufstrebende Tochtergesellschaft dieser in Norwegen ansässigen Firma befasst sich mit dem Bau und Vertrieb von Ladesystemen in Form von Wallboxen. „Wir nehmen das erste Mal an dieser Aktion des Welcome Service Center teil. Mittlerweile haben wir außerdem eine Betreuungsvereinbarung mit der Einrichtung geschlossen“, sagt Ireen Schmill, verantwortlich für die Personalgewinnung bei EASEE Deutschland. Aktuell sind bei dem Unternehmen 14 offene Stellen verschiedener Berufsfelder zu besetzen.

„Es gibt viele attraktive Möglichkeiten, beruflich in Mecklenburg-Vorpommern Fuß zu fassen. Fachkräfte werden in vielen Bereichen händeringend gesucht. Neben attraktiven Jobs bietet Mecklenburg-Vorpommern auch eine kostenlose KITA-Betreuung, attraktiven Wohnraum und eine Menge an Freizeitangeboten. Ziel ist es, aus potentiellen Rückkehrern zu Feiertagen, überzeugte Heimkehrerinnen und Heimkehrer nach Mecklenburg-Vorpommern zu machen. Der Rückkehrertag ist für unsere Landeskinder die richtige Plattform, berufliche Optionen in der Heimat auszuloten. Aber auch für Pendlerinnen und Pendler lohnt sich dabei ein Blick auf die vielfältigen Angebote“, betonte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer. Er begleitet von Anfang an die Aktion „Rückkehrertag“ des WSC Nordwestmecklenburg, steht hier als Mitglied der Landesregierung regelmäßig unterstützend zur Seite.

Von Stralsund über Kiel nach Wismar: von einer rückkehrenden Mecklenburgerin und einem Vorzeigeunternehmen aus Wismar

Heute möchten wir gerne die inspirierende Geschichte unserer Kathleen erzählen.

Geboren in Stralsund, wuchs sie auf dem vorpommerschen Land in einem Dorf nahe Grimmen auf, wo sie mit unserem schönen Bundesland als Heimat verwurzelte.
Nach Studium in Berlin und durch die Arbeit bedingt, landete sie im Hohen Norden Deutschlands, in Kiel. Denn das Meer braucht sie zum Leben! Es ist zwar Nachbarbundesland, gefühlt trotzdem ganz schön weit weg. Dort verbrachte sie viele Jahre und lernte ihren heutigen Mann Tobi kennen. Sie studierten und arbeiteten, vermissten jedoch mehr und mehr die Heimat. Beide standen mitten im Leben, als der kleine Leo jedoch geboren wurde, fassten sie den Entschluss, dass spätestens seine Einschulung in Mecklenburg-Vorpommern, der Heimat, stattfinden sollte.

Schließlich wurde Tobias, welcher gebürtiger Rostocker ist, auf einen Job an der Hochschule Wismar aufmerksam, welchen er auch bekam. Da ja auch Wismar am Meer und vor allem im Heimatbundesland liegt, ergriffen sie die Möglichkeit, gaben in Kiel ihre Arbeit auf, schmissen alle Leinen los und zogen dann tatsächlich im Winter 2020/21 her.

Nun brauchte nur Kathleen noch neue Arbeit, die sie nach Möglichkeit ausfüllen, ihr Spaß machen und ihren Qualifikationen entsprechen sollte. So meldete sie sich bei uns im Welcome Service Center. Als Dipl. Verwaltungs- und staatlich geprüfte Betriebswirtin standen Ihr in Nordwestmecklenburg alle Türen offen.
Als Suse sie wenige Tage später mit einem Jobangebot der Firma KIS anrief, war Kathleen gerade in der Jugendheimat, auf dem Land, bei ihren Eltern.

Bei den jungen Unternehmerbrüdern André und René Wenzel hätte sie unsere sympathisch und offene Kandidatin bereits angepriesen und deren Interesse sei groß, haben sie doch gerade eine Stelle auf Kathleens Sachgebiet zu besetzen, erzählte Suse.
Also fasste sich Kathleen ein Herz und rief die beiden Brüder einfach mal an. Sie war überrascht, dass diese bereits genau wussten, wer sie ist. Sie bewarb sich und hatte bereits kurz darauf direkt ein Vorstellungsgespräch, welches dann sogar zur Einstellung führte.
Die Brüder Wenzel haben erkannt, wie wichtig es ist, zeitnah auf gute Bewerbungen zu reagieren und sich die guten Fachkräfte zu schnappen, bevor sie weg sind.
Qualifizierte Fachkräfte sind eben schwer zu finden.

Kathleen ist nun fast ein halbes Jahr im Unternehmen, hat nette Kollegen und ein Arbeitsumfeld, wie sie es sich gewünscht hat.
Auch Freunde konnte die Familie schon finden. Teilweise leben alte Bekanntschaften wieder auf, da man jetzt dichter dran wohnt oder es ergeben sich welche aus neuen Begegnungen.
Auch ihre Hobbies wie Campen, Surfen und Angeln helfen Kontakte zu knüpfen, aber auch das Welcome Service Center, zum Beispiel mit Veranstaltungen wie dem Rückkehrer-Stammtisch.
Gern kommt die junge Familie dort hin, trifft sich aber auch mit anderen jungen Familien, die hier neu hergezogen sind.

 

Wie man an diesem schönen Beispiel sieht, lohnt es sich in die Heimat zurückzukehren. Auch bei uns gibt es inzwischen lukrative Stellenangebote, unsere Region ist auf dem Vormarsch und viele haben erkannt, dass man guten Fachkräften auch etwas bieten muss. Das vereinfacht unsere Arbeit allgemein und es macht Spaß, Rückkehrern den Weg zu weisen und sie bei dem Weg zurück in die Heimat zu unterstützen.

Blutet Ihnen auch das Herz, wenn Sie an die Ostsee denken? Wollen Sie auch zurück nach Hause? Dann melden Sie sich doch einfach bei uns! Wir unterstützen Sie, wo wir nur können!

Ihr WSC Team Anne & Suse

Vanessa Kersting gewann mit ihrem Online-Hofladen den „Neustarterpreis“ beim OZ-Existenzgründerpreis 2021, der am gestrigen Abend bereits zum 19. Mal von der Ostsee-Zeitung vergeben wurde.

Was im März 2021 mit der Lieferung von RegioTüten startete, entwickelte sich im August 2021 zu einem RegioLaden in der Lübschen Str. 57 in Wismar. Dabei steht die Idee der Regionalität hinter dem Konzept von MV Liebe: das Produktsortiment soll die Vielfalt von regionalen Produkten in Mecklenburg Vorpommern wiederspiegeln und dem Endverbraucher nahe bringen.
Zudem arbeitet das Team von MVLiebe an einem Zero Waste Konzept und an einer E-Flotte, damit eine CO2-neutrale Lieferung der Produkte gewährleistet werden kann.

Wir gratulieren dem Hofladen MV Liebe zum Erfolg des Gewinns und zu einem Preisgeld von 2.500 Euro!

Das Preisgeld stiftet ein Zusammenschluss der Wirtschaftsförderer aus Rostock, dem Landkreis Rostock, Vorpommern-Rügen, Nordwest-Mecklenburg und der Seenplatte.

Wirtschaftsförderungsgesellschaft als Anlaufstelle in Grevesmühlens Mitte

Grevesmühlen „Es soll wieder ein Zentum der Begegnung und des Austauschs werden, so, wie es das Alte Rathaus viele Jahre lang war“, so Grevesmühlens Bürgermeister Lars Prahler bei der offiziellen Eiweihungsfeier am 25. November im traditionsreichen Gebäude in der August-Bebel-Straße 1, direkt am Marktplatz. Nachdem in der Vergangenheit verschiedene Gastronomie-Betreiber hier ansässig waren, ist nun die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH (WFG) als Hauptmieter der sich im Besitz der Stadt befindlichen Immobilie unter dieser Adresse zu finden. Sie hat ihr Domizil im ersten Stock des Hauses und damit ihren Hauptsitz von der Malzfabrik hierher verlegt. „Der neue Standort ist notwendig geworden, da die Gesellschaft stetig gewachsen ist. Derzeit beschäftigen wir neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, begründet Geschäftsführer Martin Kopp diesen Schritt. In Grevesmühlen sitzen die Teams aus den Bereichen Bestandspflege, Kommunalberatung und Gewerbeflächenvermarktung sowie die Unternehmenssteuerung, in Wismar bleibt der Standort des Welcome Service Center (WSC) bestehen.

Mit diesem zentralen Standort will die WFG Anlaufstelle für ein breites Publikum sein: Arbeitgeber, Fachkräfte auf Jobsuche, Investoren oder Start-ups – alle finden hier die richtigen Ansprechpartner, wenn es im weitesten Sinne um wirtschaftliche Themen im Landkreis geht. „Wir werden in den kommenden Jahren sicherlich die WFG noch weiter entwickeln und breiter aufstellen, denn ihre bisherige Erfolgsentwicklung in den zurückliegenden Jahren seit ihrer Neugründung zeigt, wie wichtig eine gut entwickelte und funktionierende Wirtschaftsförderung für den Kreis ist“, verkündet Landrat Tino Schomann auf der Veranstaltung.

Doch das Gebäude ist mit dem Einzug der WFG nicht ausgelastet. Deshalb ist ins Dachgeschoss ein Start-up-Unternehmen eingezogen: Die Firma heißt „NovoCarbo“ und ist eine von der WFG geförderte Neuansiedlung mit derzeit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ab dem Frühsommer kommenden Jahres soll im Erdgeschoss, wo sich aktuell eine für die Öffentlichkeit frei zugängliche Kunstausstellung befindet, wieder ein Gastronomiebetrieb angesiedelt werden – Gespräche mit einem potentiellen Betreiber sind bereits im Gange. „Es sollen dort aber nicht nur Kaffee oder andere Speisen und Getränke angeboten werden. Wir möchten das gern verbunden sehen mit einer Coworking-Area, wie es im Neudeutschen heißt. Es soll also für Freiberufler, Solo-Selbstständige oder anderweitig mobil Beschäftigte die Möglichkeit geben, zum Beispiel dem Homeoffice zu entfliehen und hier in entsprechenden Räumlichkeiten bei einer Tasse Kaffee oder einem Snack seiner Arbeit nachzugehen“, erklärt Bürgermeister Prahler. In seinen Augen eine sinnvolle Ergänzung des WFG-Sitzes. Perspektivisch sollen darüber hinaus im Kellergeschoss auch noch Veranstaltungsräume entstehen.

 

Das Leben in die eigenen Hände zu nehmen, es nach den gegebenen Möglichkeiten zu gestalten, ist sowohl für Wael Al Shaar als auch für seine Ehefrau Maysaa Rahban seit jeher selbstverständlich – wenngleich immer nicht leicht und von Rückschlägen begleitet. Dass die beiden jemals in Deutschland einen Laden, ein eigenes Geschäft betreiben würden, damit haben sie nie gerechnet. „Wir sind sehr dankbar für die Chance, die wir hier bekommen.“ Angeboten werden die typischen arabischen Leckereien, Baklava, getrocknetes Obst, Nüsse, Kaffee und Gewürze. Aber auch auf spezielle Art frisch zubereitetes Eis und jeder Besucher wird eingeladen zu einem Tässchen echten arabischen Kaffee mit Kardamom und anderen Gewürzen. Dazu ein Tellerchen mit Nüssen gefüllten, getrockneten Datteln und Feigen zum Probieren – arabische Gastfreundlichkeit eben. Hinzu gesellt sich die typische syrische Herzlichkeit. „Es ist der Versuch, eine kulturelle Brücke zwischen dem Westen und dem Osten zu schlagen und ein altes Erbe zu beleuchten, welches über hunderte von Jahren hinausgeht und bis heute lebendig ist. Wir haben ihnen das gebracht, was einfach die Schönheit unseres Erbes ausdrückt und Kultur, die viele Aspekte des Handwerks und den Geruch von Kaffee umfasst. Und den ursprünglichen Geschmack von Süßigkeiten, die für ihre Herstellung durch syrische Familien berühmt sind und Generation für Generation weitergegeben wurden“, erklärt Maysaa Rahban.

 

Wael Al Shaar und Maysaa Rahban sind beide in Damaskus geboren – er Mitte Juli 1981, sie Ende August 1971. Maysaa Rahbans Vorfahren stammen jedoch von den Golanhöhen. Kennengelernt haben sie sich in Jordanien, von wo aus beide im Herbst 2015 nach Deutschland fliehen, allerdings getrennt voneinander. Das „Liebreiz“ eröffnen sie im September 2020, obwohl sie die Räumlichkeiten bereits im Februar mieten, dank Corona-Lockdown – er ist offiziell der Inhaber. Doch im Grunde genommen ist es ihr gemeinsamer Laden, bei dem auch noch die gesamte Familie mithilft, zu der ebenso die drei Kinder von Wael Al Shaar gehören. „Wir wollen das gesunde, schöne, syrische Leben nach Wismar bringen. Eigentlich sollte es ja ein Restaurant werden, aber die deutsche Bürokratie war für uns bisher eine Nummer zu groß.“

 

Wael Al Shaar kommt aus der Branche. Obwohl er keine Ausbildung im Gastronomiebereich hat, kocht er hervorragend. Nach seinem Abitur arbeitet er zunächst einige Jahre in Saudi Arabien, dann kommt er zurück nach Damaskus. 2010 eröffnet der Unternehmer in Südsyrien drei Textilläden im Einzel- und im Großhandel. Als ihm aufgrund der politischen Unruhen Gefängnis droht, sein komplettes Eigentum konfisziert wird, flieht Wael Al Shaar 2012 nach Jordanien. Dort lebt bereits sein Bruder, arbeitet als Sänger. Gemeinsam gründen sie dort 2014 ein Restaurant. Doch auch Jordanien ist kein gutes Pflaster für Syrer und so bleibt ihm nur die Flucht.

 

Nachdem Wael Al Shaar und Maysaa Rahban über verschiedene Stationen, angefangen vom Flüchtlingsauffanglager Horst bei Sternberg, dann Warin, in Wismar gelandet sind, gilt es zunächst einmal, Deutsch zu lernen. Wael Al Shaar macht das über Kurse der B+B Förderschule. Auch Maysaa Rahban macht das zuerst so, muss dann aber abbrechen, weil ihr an Autismus und Epilepsie leidender 21-jähriger Sohn ihre Unterstützung und Hilfe braucht. Er und sein 24-jähriger Bruder, die beide aus einer früheren Ehe stammen, kommen erst später nach Deutschland. Also lernt sie die Deutsche Sprache von da an im Selbststudium. Für sie kein allzu großes Problem, spricht sie doch bereits mehrere Sprachen: Nach der Schulausbildung studiert Maysaa Rahban Englische Literatur, arbeitet zeitgleich als Flugbegleiterin und gründet eine Veranstaltungsfirma. Hierfür ist sie weltweit unterwegs, lebt zeitweise auch in diversen Ländern. Ein jähes Ende bereitet dem dann ihr jüngster Sohn. Seine Handikaps sorgen dafür, dass sich seine Mutter mit alternativer Medizin,  Psychologie und Wissenschaft befasst.

In Vorbereitung des Geschäfts in Wismar besuchten beide einen Existenzgründer-Kurs und machten bei der IHK in Rostock den Befähigungsnachweis in Lebensmittelhygiene. Daneben engagiert sich Maysaa Rahban für ihre Landsleute, die mit ihr jetzt in Wismar und Umgebung leben, bringt Deutsche und Syrer zusammen, hilft bei sozial-psychologischen Problemen. „Mein Ziel ist es, ein alternatives Behandlungszentrum zu betreiben.“ Das Projekt befindet sich bereits im Aufbau und trägt den Namen „Magische Perle“. Und auch Wael Al Shaar hat seinen Traum: „Ich möchte auf jeden Fall noch mal mein syrisches Restaurant aufmachen, dann bin ich am Ziel.“

 

In der harten Zeit des Lockdowns im Zusammenhang mit der weltweiten Corona-Pandemie ist es besonders schwer, das Café Liebreiz am Leben zu erhalten. Es ist in erster Linie der aufopferungsvollen und zeitintensiven Arbeit von Wael Al Shaar zu verdanken, dass das Geschäft überhaupt existieren kann. Doch mit ihm sind er und Maysaa Rahban jetzt hoffentlich im Leben angekommen, möchten hier nie wieder weg. „Heimat ist da, wo das Herz ist – der Kaffeeladen hat unsere Heimat nach Wismar geholt und Wismar zur Heimat gemacht.“

Text: Peter Täufel

Kaffeehaus „Liebreiz“ – Orientalische Geschenkideen

Arabica Kaffee & Co
Wael Al Shaar
Maysaa Rahban
Lübsche Straße 22
23966 Wismar

Mobil: 0176 – 43838410
E-Mail: orientalische.liebreiz@gmail.com
Internet: www. liebreiz-grocery-store.business.site

 

Seit September ist die Wirtschaftsfördergesellschaft Nordwestmecklenburg mbH (WFG) unter einer neuen Adresse zu finden: Sie ist in das Alte Rathaus von Grevesmühlen eingezogen. Ab sofort ist also das Domizil des Büros im ersten Stock des Hauses in der August-Bebel-Straße 1 direkt am Marktplatz.
„Der neue Standort ist notwendig geworden, da die Gesellschaft stetig gewachsen ist. Derzeit beschäftigen wir acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, begründet Geschäftsführer Martin Kopp diesen Schritt. In Grevesmühlen sitzen die Teams aus den Bereichen Bestandspflege, Regionalentwicklung und Gewerbeflächenvermarktung sowie die Unternehmenssteuerung, in Wismar bleibt der Standort des Welcome Service Center (WSC) bestehen. Auf insgesamt 150 Quadratmetern Fläche verteilen sich sieben Räume: Die vier Büros bieten Platz für sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Des Weiteren sind zwei Besprechungsräume sowie ein Aufenthaltsraum für Kunden und Mitarbeiter eingerichtet. „Außerdem haben wir modernste Hard- und Software angeschafft, um die WFG wettbewerbsfähig aufzustellen“, so Kopp.
Da das Gebäude mit dem Einzug der WFG jedoch noch nicht ausgelastet war, ist in das Dachgeschoss ein Start-up-Unternehmen eingezogen: Die Firma heißt „NovoCarbo“ und ist eine Neuansiedlung mit derzeit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die WFG hatte die Ansiedlung des Unternehmens in den vergangenen Monaten begleitet. Im September wurden zwei Projektgesellschaften in Grevesmühlen angesiedelt. Bis zum Ende des Jahres soll auch die Hauptgesellschaft nach Grevesmühlen umziehen.

Peter Täufel

Unter dem Motto „Vielfalt gemeinsam erhalten“ des diesjährigen Wettbewerbs „Erfolgraum Altstadt“ suchte die Jury nach neuen Geschäftskonzepten, Neugründungen und Geschäftsentwicklungen, die unsere Innenstädte beleben und interessant machen.

Dabei sind zwei Gewinnerinnen mit ihren Unternehmen in Wismar ansässig:

Vanessa Kersting konnte mit ihrem innerstädtischen Regioladen MVLiebe die Jury in der Kategorie Geschäftskonzept überzeugen. Die Grundidee ist, in Zusammenarbeit mit regionalen Produzenten Lebensmitteltüten zusammenzustellen, an Kunden auszuliefern und so das Thema Nachhaltigkeit zu fördern.

Ebenfalls nach Wismar ging der Preis in der Kategorie Neugründung: Victoria Lommatzsch begrüßt ihre Gäste in der Kaffeebar fika hinter der Nikolaikirche und
Wer möchte, kann sich seinen Lieblingskaffee frisch geröstet nach Hause liefern lassen.

 

Wie bereits in den Vorjahren, so wird es auch in diesem Jahr in Nordwestmecklenburg einen Rückkehrertag geben. Es ist seit 2018 bereits die vierte Auflage dieser Veranstaltung, auf der die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises mit ihrem Welcome Service Center und gemeinsam mit den hiesigen Unternehmen Fachkräfte für die heimische Wirtschaft sucht.
Anders als im Vorjahr, als diese Aktion aufgrund der Corona-Pandemie nur als Online-Variante durchgeführt werden konnte, soll es in diesem Jahr wieder eine Präsenz-Veranstaltung geben.
Als Termin ist, wie in den beiden Anfangsjahren, wieder der 27. Dezember vorgesehen. Ist damals in die Markthalle nach Wismar eingeladen worden, steht diesmal jedoch eine andere Örtlichkeit auf dem Plan: „Wir werden den vierten Rückkehrertag in der Reithalle am Bürgerpark in Wismar veranstalten“, so WFG-Geschäftsführer Martin Kopp.

Im Hinblick auf die zu erwartenden Zahlen an sich präsentierenden potentiellen Arbeitgebern und Besuchern der Veranstaltung in den Vorjahren sei hier ausreichend Platz, erklärt Kopp. „Vor zwei Jahren hatten wir 46 kreiseigene Unternehmen, die den mehr als 1.000 Besuchern über 400 offene Stellen anbieten konnten“, erinnert der WFG-Chef.
Ähnliche Zahlen werden von dem kreiseigenen Unternehmen bei entsprechender Pandemielage auch für diese Jahr erwartet, denn: „Das Thema Fachkräftegewinnung bleibt bei vielen Unternehmen trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie ein zentrales Thema.

Derzeit suchen besonders Firmen aus den Bereichen Pflege, medizinische Dienstleistungen aber auch in der Baubranche und im produzierenden Gewerbe neue Mitarbeiter – vom Facharbeiter bis zum Akademiker.“ Unternehmen, die Interesse an einem Stand am 27. Dezember 2021 haben, melden sich bitte bei Susann Malchow unter s.malchow@nordwestmecklenburg.de oder 03841 30409842.

Peter Täufel