Seit 12 Jahren ist eines ihrer Hobbys das Nähen: Anja Bogun führt seit Juni 2022 die ehemalige Stickerei Grams in der August-Bebel-Straße 14 als Sticken und ‚Meer‘ in Grevesmühlen weiter.
Dort bietet sie neben individuellen Stickereien auch Selbstgenähtes, Gestricktes, liebevolle Dekoration und andere handgefertigte Sachen von bekannten Gleichgesinnten an.
Ihre Vorgängerin Frau Grams und sie kennen sich schon einige Jahre. Als Anja von der Geschäftsschließung erfuhr, nutzte sie die Gelegenheit, um zwei Dinge zu vereinen: Den Aufbau eines zweiten Standbeins und die Weiterentwicklung ihrer Kreativität.
Viele potenzielle Kunden schauen seit der Neueröffnung des kleinen Ladens begeistert durch die Schaufenster und bewundern die liebevoll hergestellten Dinge. Dennoch besuchen bisher nicht genügend Kunden das Geschäft, um dieses hauptberuflich betreiben zu können. Der Unternehmer Thomas Krohn, Inhaber einer Fahrschule in Grevesmühlen, ist für Anja ein großer Unterstützer und wichtiger Wegbegleiter.
Aber auch wenn die Auftragslage momentan noch keine Vollauslastung zulässt und auch Anja Bogun nicht von den steigenden Energiekosten verschont bleibt, ändert dies nichts an ihrer Zuversicht: Denn der Laden ist voller Materialen, die bestickt werden und an die Kundschaft gebracht werden möchten.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen neben der bestehenden Social Media-Präsenz eine neue Website und Werbeflyer erstellt werden.
„Ein besticktes Handtuch oder ein schöner Teelichthalter sind immer eine tolle Geschenkidee. So hoffe ich, dass sich meine Warenauswahl und Dienstleistung in der Umgebung herumsprechen und auf diese Weise mehr Kunden den Weg in meinen Laden finden“, so die 32-jährige Anja Bogun.

Sticken und ‚Meer‘
August-Bebel-Straße 1
23936 Grevsmühlen
Telefon: 0176 410 60 729
Instagram: Sticken und Meer (@stickenundmeer_)

Die Kriterien für die Förderung von Investitionen für Unternehmen werden neu ausgerichtet.
Grundlage ist das Förderprogramm zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW).
Die Schaffung und der Erhalt von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen mit einer guten Entlohnung, das Voranbringen von Innovationen und eine nachhaltige Entwicklung stehen dabei im Fokus.


Die Zuschläge im Überblick:

Innovationsförderung
Bei der Innovationsförderung steht die Hochwertigkeit und die Nachhaltigkeit der Arbeitsplätz im Vordergrund.

Die Höhe der Förderung setzt sich wie folgt zusammen:

Basissatz + Zuschläge von bis zu 10 %
Basisfördersatz Große Unternehmen = 5 %
Basisfördersatz mittlere Unternehmen = 15 %
Basisfördersatz kleine Unternehmen = 25%

Tarifbindung:
Unternehmen mit Tarifbindung erhalten 5% höhere Fördersätze als Unternehmen ohne Tarifbindung.
Darüber hinaus sollen Unternehmen, die gute Löhne zahlen bis zu 5 % höhere Zuschlage bekommen.
Ausschlaggebend ist die Überschreitung des Mindestlohns vom 01.10.2022
50%   mehr = 2,5 %
100% mehr = 5 %
Dabei muss dies 75% der Belegschaft betreffen.
Lohnkostenbezogene Förderung in begründeten Einzelfällen der GRW Förderung möglich, Arbeitgeber Brutto muss 45.000 € betragen

Investitionen in besonders strukturschwachen Regionen
Eine Förderung von plus 2,5% gibt es für Investitionen in besonders strukturschwachen Regionen. Der Landkreis Nordwestmecklenburg gehört zu diesen Regionen.
Auch Investitionen im Tourismus Bereich werden gefördert. Gefördert werden  Zusatzangebote wie Wellness, Tagungen und Sport bei bestehenden Tourismusbetriebsstätten

Forschungs- und Entwicklungsleistung
Unternehmen, die im Bereich Forschung und Entwicklung bereits Förderungen in den vergangenen 3 Jahren erhalten haben oder eine Kooperation mit Hochschulen vorweisen können, haben eine 2,5% höhere Förderung zu erwarten.

Umweltmanagement und Nachhaltigkeit
EMAS III „Öko-Audit“, DIN EN ISO 14001 oder einem vergleichbaren Standard zertifizierte Unternehmen erhalten 2,5 % höhere Fördersätze.

Vereinbarkeit Erwerbs- und Privatleben
2,5 % mehr Förderung bei Vorlage oder Verpflichtung zur Erlangung eines Zertifikates. Z.B. Audit „berufundfamilie“ oder Audit „Erwerbs- und Privatleben.

Mit der Ankündigung eines wirtschaftlichen Abwehrschirms durch die Bundesregierung wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket gegen steigende Energiepreise auf den Weg gebracht.

Ziel der Bundesmaßnahmen ist es, Länder und Kommunen sowie Unternehmen in dieser Krisenzeit zu unterstützen.

Konkrete Maßnahmen auf einen Blick

Unter anderem soll eine Strom- und Gaspreisbremse eingeführt und Finanzmittel in Höhe von bis zu 200 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt werden.
Durch die Ausweitung des Energieangebots und der gleichzeitigen Senkung des Verbrauchs sollen die Gaspreise gedämpft werden. Dies wird erreicht, in dem von den Potenzialen der erneuerbaren Energien Gebrauch gemacht und die süddeutschen Atomkraftwerke bis zum Frühjahr 2023 weiterhin betrieben werden.

Zusätzlich soll eine Strompreisbremse eingeführt werden, die Unternehmen als auch private Haushalte vor einer finanziellen Überanstrengung und zur gleichzeitigen Einsparung des Gasverbrauchs anregen soll. Das bedeutet für die Unternehmen konkret, dass ein Basispreis staatlich gedeckelt und nur für den darüber hinausgehenden Verbrauch der volle Marktpreis gezahlt werden muss – auf diese Weise wird zum Energiesparen angeregt.

Unternehmen, die aufgrund der Krise in Schwierigkeiten geraten sind, sollen zusätzlich Unterstützungsmaßnahmen erhalten, welche über die Kredit für Wiederaufbau (KfW) abgewickelt werden können.

Diese Maßnahmen werden durch die Reaktivierung und Neuausrichtung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds aus dem Jahr 2020 erfolgen, der mit zusätzlichen Kreditermächtigungen ausgestattet sein wird. Der Bundestag hat die Neuausrichtung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds am 21.10.2022 beschlossen.

Ein zusätzliches Instrument zu Kostenreduzierung für Unternehmen: Die Umsatzsteuer für Gas und Fernwärme soll bis Frühjahr 2024 auf 7% reduziert werden.

Um von der Krisensituation betroffene Unternehmen nicht zusätzliche Belastungen zuzumuten, soll die Wirtschat vor unverhältnismäßigen zusätzlichen Bürokratielasen bewahrt werden.

Sobald genauere Informationen zu den Fördermaßnahmen vorliegen, werden wir Sie informieren.

 

Wenn Sie Fragen zu den Förderprogrammen haben, melden Sie sich unter:

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH
August-Bebel-Straße 1
23936 Grevesmühlen

Daniel Berges
Tel: 03881 49 799 87 / 0173 2022 513
Mail: d.berges@wfg-nwm.de

 

Schwierige Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Seit dem 1. Oktober 2022 wird das Team der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH durch Daniel Berges verstärkt. Der studierte Wirtschaftsjurist war zuvor bei der DB Dialog GmbH, beim Berufsbildungszentrum Nord sowie bei der MV Werften Wismar GmbH beschäftigt. Herr Berges ist im Rahmen des EU-Projektes  „Unterstützungs-Hotline der Wirtschaftsförderung Nordwestmecklenburg – Beratung von Unternehmen und (Solo-)Selbständigen zur Anpassung an den Wandel sowie zur Bewältigung aktueller Herausforderungen“ für die Beratung von Unternehmer*innen im Landkreis angestellt. Er berät kostenfrei zu aktuellen Förderprogrammen, z. B. im Bereich Energie oder Investitionen sowie zu rechtlichen Vorgaben des Landes und des Bundes in der Corona-Pandemie. Herr Berges ist unter d.berges@wfg-nwm.de oder 03881 – 49 799 87 erreichbar. Gerne kommt er auch persönlich in das betreffende Unternehmen. Das Projekt ist bis zum 30. September 2023 vom Land Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

 

Gefördert durch:

Holz ist ein Naturprodukt – da liegt es nahe, dass die, die sich damit beschäftigen, besonderes Augenmerk auf Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit richten. Bei der Goertz Möbelmanufaktur in Wismar ist das so. Das heißt etwa, dass Holzabschnitte nicht einfach weggeworfen, sondern im Laden den Kunden zur Weiterverwendung angeboten werden oder generell Verpackungsmaterialien nicht einfach vernichtet, sondern erneut verwendet werden. Sind das nur kleine Bausteine, hat die Inhaberfamilie aber auch in Energieeffizienzmaßnahmen investiert und diesbezüglich noch einiges vor: Im Sommer 2022 wurde auf dem Gebäudedach eine 700 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage errichtet. Diese wird künftig die Möbelmanufaktur und die weiteren Mieter im Haus mit Solarstrom versorgen. Geplant sind ferner Ladesäulen für Mitarbeiter und Kunden, die ebenfalls von der PV-Anlage gespeist werden und außerdem ein Wärmetauscher für die Heizung.

Eigentlich aus der Not heraus gründete Torsten Goertz 2010 seine Möbelmanufaktur. Zuvor arbeitete er im Wismarer Krankenhaus, war dort verantwortlich für das Qualitäts- und Risikomanagement. „Das Krankenhaus wurde zu dem Zeitpunkt privatisiert und alle, die keinen festen Arbeitsvertrag hatten, entlassen – ich war einer davon, hatte nur einen befristeten.“ In dem Jahr ging es der Wirtschaft in Deutschland und der gesamten Welt infolge der Bankenkrise 2008 schlecht. Torsten Goertz hatte die Wahl: Entweder weit weg in Süddeutschland eine Stelle annehmen oder sich selbstständig zu machen. Ehefrau Kristina Goertz riet ihrem Mann zu letzterem und so in seinen alten Beruf zurückzukehren. „Wir hatten gerade unser Haus gebaut, da war Weggehen keine Option – außerdem fehlte mir bei der damaligen Tätigkeit doch das Schaffen eines fertigen Produktes.“

Torsten Goertz lernte von 1989 bis 1993 den Beruf des Bau- und Möbeltischlers beim Wismarer Handwerker Podlasly. Danach arbeitete er noch drei Jahre lang als Geselle in einer anderen Firma, um dann sein Fachabitur in Metalltechnik nachzuholen und anschließend in Wismar Betriebswirtschaft zu studieren – 2003 war er damit fertig. „Ich hatte mich damals zu diesem Schritt entschlossen, weil der Beruf des Tischlers zum Fenster- und Türeneinbauer verkommen war. Wer hat sich denn damals was anfertigen lassen, es sind doch alle in die Möbelhäuser gefahren.“ Als Diplom-Betriebswirt bekam er das Angebot, bei einer Krankenkasse in Lübeck zu arbeiten. Als dann 2008 die Möglichkeit bestand, wechselte er ans Krankenhaus Wismar.

Ursprünglich wollte der gelernte Tischler nachdem er sich 2010 selbstständig gemacht hatte nur Möbel entwerfen und sie über das Internet verkaufen. Dafür mietete er ein kleines Büro im Technologiezentrum am Hafen. „Doch das funktionierte alles nicht so gut, weil ich niemanden mit einer Tischlerei fand, mit dem ich eine stetige Partnerschaft hätte aufbauen können.“ Und da es aus dem Freundes- und Bekanntenkreis immer häufiger zu Anfragen kam, kaufte er sich die erste Säge und weiteres Handwerkzeug und begann, sie selbst zu bauen. In einem 90 Quadratmeter großen Schuppen auf seinem Hof im ländlich geprägten Zierow, den er zur Werkstatt umfunktionierte, hatte die Ein-Mann-Möbelmanufaktur einige Jahre ihre Produktionsstätte. Zwei Jahre später kündigte Ehefrau Kristina Goertz ihren Job und stieg in das Unternehmen ihres Mannes ein – betreute das Büro, kümmerte sich um das Administrative, schrieb Angebote und machte die 3-D-Zeichnungen, damit sich Ehemann Torsten vollständig auf das Bauen der Möbel konzentrieren konnte.

Kristina Goertz begann nach dem Abitur in Wismar 1996 für eineinhalb Jahre an der Universität Rostock Bauwesen zu studieren. „Doch das lag mir nicht so richtig und so habe ich gewechselt und in Wismar Archite

ktur studiert.“ Nach dem Ende des Studiums im Jahr 2000 ging Kristina Goertz nach Holland, dem Mekka für Architekten und Architektur – lernte dafür holländisch. Für zwei Jahre blieb sie dort. Nach Wismar zurückgekehrt arbeitete sie als Organisationsmanagerin für ein Unternehmen, welches Fertigungsstrecken in der Werftenproduktion entwickelte. „Doch da fehlte mir ein bisschen die Kreativität und mein Mann brauchte Unterstützung, deshalb stieg ich dann 2012 in seine Firma ein.“

Bald reichte der Platz für die Menge der beauftragten Möbelstücke nach Maß und die dazu benötigten Maschinen zur Sicherung einer gleichbleibend hohen Qualität bei den Routinearbeitsschritten nicht mehr aus. „Wir wollten aber keine Halle irgendwo in einem Gewerbegebiet. Also nahmen wir Kontakt mit dem Technologiezentrum auf und konnten ein Grundstück in zentraler Lage direkt am Stadthafen erwerben.“ Darauf entstand 2016 ihre Gläserne Möbelmanufaktur – Kristina Goertz entwickelte das Konzept sowie das komplette Gebäude. „Wir möchten damit den Leuten das Tischlerhandwerk wieder etwas näher bringen und ihnen live zeigen, was es für ein Aufwand ist, zum Beispiel einen Tisch zu bauen.“ Damit soll das Ansehen dieses Handwerks, das durch die billige Massenproduktion etwas in Verruf geraten ist, aufgewertet werden.

Heute arbeiten hier neben den Inhabern zwei Innenarchitektinnen, eine Produktdesignerin, eine Tischlerin, drei Tischler sowie eine Verkäuferin und ein Verkäufer. Hinzu kommen drei Lehrlinge. Die Gläserne Möbelmanufaktur hat sich zum Anziehungs- und Anlaufpunkt für Einzelpersonen, Familien, Touristengruppen, Schulklassen entwickelt. Es werden individuelle Kundengespräche, 3-D-Visualisierungen, Möbelbau und jeden Donnerstag, 11 Uhr öffentliche Werkstattführungen angeboten sowie über Instagram und Facebook fortlaufend Werkstatteinblicke gewährt – dazu im integrierten Ladengeschäft ein breites Angebot, das nicht nur aus Produkten der hauseigenen Möbelmanufaktur besteht, vorgehalten. Dieser Shop wird von Kristin

a Goertz betrieben, wiewohl sie auch für das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. „Neben unseren eigenen Holzmöbeln und -accessoires haben wir auch viele andere schöne Dinge, wie zum Beispiel Holzspielzeug, Schmuck, Taschen oder Postkarten zu bieten – zu 85 Prozent made in Germany.“ Es wird darauf geachtet, dass alles aus nachhaltigen Rohstoffen und ohne schädliche Zusatzstoffe entstanden ist, wie die Möbel, für die ausschließlich zertifiziertes Holz verwendet wird. Die Goertz Möbelmanufaktur arbeitet eng mit der Hochschule Wismar und dem Fraunhofer Institut Rostock

zusammen. Seit 2018 wurde ihnen bisher dreimal in Folge die Ehre zuteil, gemeinsam mit anderen Unternehmen den Landkreis Nordwestmecklenburg sowie die Hansestadt Wismar auf der Grünen Woche in Berlin zu repräsentieren.

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagieren sich die beiden im Wismarer Koggenverein. In diesem Zusammenhang haben sie auch ein Produkt entworfen. „Das ist die Koggenuhr – die ist aus Holz und es gibt sie in zwei Größen. Aus ihrem Verkauf gehen jeweils fünf Euro als Spende an den Verein.“ Zusätzlich unterstützen sie den FC Anker Wismar und sind Mitglied im Förderverein Fischkutter Marlen. Torsten Goertz ist ebenso Mitglied in der Wismarer Wirtschaftsgemeinschaft, im RT-Cup, welcher das Beachvolleyball-Turnier in der Hansestadt organisiert, im Rotary-Club sowie im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Zierow. „Ich war viele Jahre lang aktives Mitglied in der Feuerwehr, doch mit der Selbstständigkeit musste ich das schweren Herzens aufgeben.“

Für die Zukunft machen Kristina und Torsten Goertz keine konkreten Pläne. „Wir leben jeden Tag ganz bewusst und eigentlich überlassen wir es dem Schicksal, die Richtung zu bestimmen. Wenn wir sehen, hier eröffnet sich noch ein Markt oder eine Chance, dann machen wir das oder entwickeln neue Produkte.“ So ist unlängst im TGZ eine Halle angemietet worden, in der neue Produkte und eine neue Marke entwickelt werden sollen, die dann über den im Aufbau befindlichen Online-Shop an die Frau oder den Mann gebracht werden. „Aber bei allem was wir tun gilt unser Motto nach Theodor Fontane: Wer Schaffen will, muss fröhlich sein!“

Peter Täufel

 

Goertz Möbelmanufaktur GmbH                         

Schiffbauerdamm 5

23966 Wismar
Telefon: 03841 – 2273710
Fax: 03841 – 2273711
E-Mail: info@moebelgoertz.de

Internet: www.moebelgoertz.de

 

 

 

Sprach- und Kulturkenntnisse sind Schlüssel für erfolgreiche Integration

Wismar / Grevesmühlen Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg (WFG NWM) informiert auch mit der zweiten Veranstaltung ihres aktuellen Workshop-Angebotes, welches sie über ihr Welcome Service Center (WSC NWM) organisiert, den Unternehmerinnen und Unternehmern bei der Integration ausländischer Fachkräfte in den hiesigen Arbeitsmarkt: „Heute geht es unter der Überschrift ‚Aus aller Welt nach Nordwestmecklenburg‘ um das Recruiting internationaler Fachkräfte und Azubis aus Drittstaaten. Um den Fachkräftebedarf der nächsten Jahre decken zu können, benötigt Deutschland eine durchschnittliche Zuwanderung von 146.000 Personen pro Jahr aus nicht EU-Ländern“, so Geschäftsführer Martin Kopp. Er freue sich daher besonders darüber, dass neben Referentin Julia Beise-Gehrmann vom IQ Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern, Koordinationsstelle Fachkräfteeinwanderung MV aus Schwerin zwei weitere Gäste gewonnen werden konnten.

Während der Veranstaltung am Mittwoch, 21. September 2022, von 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr im Technologienzentrum am Westhafen in Wismar gaben Frau Sorina Chirita von WBS Recruiting International sowie Herr Dr. Krishna Nagarajan von der IAS College GmbH den 20 Firmenvertreter*innen einen weiterführenden Einblick in die Abläufe und aktuellen Angebote zum Werben internationaler Fachkräfte. „Es geht neben der beruflichen Qualifikation der Bewerber in erster Linie um die Soft-Skills. Das heißt, bevor es überhaupt zu einer Einreise nach Deutschland kommt, muss die deutsche Sprache beherrscht werden sowie umfangreiche Kenntnisse über Sitten und Gebräuche, Kultur und Lebensweise in Deutschland vorhanden sein“, so Nagarajan, der selbst aus Indien stammt. Nur so könne eine schnelle und reibungslose Intergration gerade von Fachkräften aus anderen Kulturkreisen gelingen. Das bedeutet aber auch viele Vorbereitungen im Vorfeld.

Die WFG NWM hilft beispielsweise mit dem Welcome Service Center und seinen Partnern vom IQ Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern beim Willkommensservice von Fachkräften, bei Behördengängen bei der Ausländerbehörde und informiert Unternehmen über aktuelle Entwicklungen. Der nächste Workshop dieser Reihe findet am 9. November 2022 wieder von 10 bis 12.30 Uhr in Wismar statt. Es wird das Thema Anerkennung beruflicher Abschlüsse aus dem Ausland behandelt. Eine kostenfreie Anmeldung unter e.gutsch@nordwestmecklenburg.de ist bis zum 4. November 2022 möglich.

 

Kontakt:

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH, August-Bebel-Str. 1, 23936 Grevesmühlen

E-Mail: m.kopp@wfg-nwm.de, Internet: www.wfg-nwm.de, V.i.S.d.P.: Martin Kopp

 

Text: Peter Täufel

 

Diashow zur Veranstaltung: mobile_file_2022-09-21_16-55-46

Viele Unternehmer in Nordwestmecklenburg sind verunsichert, wie sich die Lage auf dem Energiemarkt, speziell bei Strom und Gas in den kommenden Monaten entwickeln wird. Einer, der zwar kein Hellseher ist, aber tief in der Materie steckt, ist Heiner Wilms, Chef der Grevesmühlener Stadtwerke.

 

Herr Wilms, wie schätzen Sie die Versorgungslage derzeit in Deutschland und speziell in Nordwestmecklenburg bei Strom und Gas ein?

Im Moment schätze ich die Lage als relativ stabil ein. Im Gasbereich gilt aktuell die so genannte Alarmstufe. Das heißt, die Angebotssituation ist knapp, die Nachfrage sehr hoch, aber es ist noch genug Gas da. Zurzeit verzeichnen wir relativ starke Preissteigerungen, weil viel Gas nachgekauft werden muss. Dies führt auch auf Kundenseite zu erheblichen Preiserhöhungen. Aber auf der anderen Seite haben wir wenigstens noch genug. Wichtig dabei ist auch zu erwähnen, dass die Speicher in Deutschland sich jetzt der 90-Prozent-Marke nähern. Das heißt, wir werden wohl die Zielgröße von 95 Prozent so etwa Anfang November erreichen. Ob wir damit über den Winter kommen ist allerdings eine ganz andere Frage. Das hängt nämlich ganz stark vom Wetter ab. Wenn es zum Beispiel im Januar eine ganz kalte Wetterlage gibt, wo wir über längere Zeiträume sehr hohe Minustemperaturen haben, plus scharfem Ostwind, könnte das trotz der gefüllten Gasspeicher eng werden.

Im Strombereich sieht es so aus, dass wir auch hier stark steigende Preise haben. Das hängt damit zusammen, dass die Märkte, an denen der Strom gehandelt wird, genauso abhängig sind von den verschiedenen Einkaufsszenarien. Wir haben glücklicherweise die Entscheidung getroffen, dass unsere Kohlekraftwerke in Deutschland wieder mit ans Netz gehen. Ein Problem stellt nach wie vor die Abschaltung der verbliebenen Atomkraftwerke dar – dieser Strom wird uns fehlen und führt natürlich auch zu einer Nervosität an den Börsen.

 

Nehmen Sie noch neue Gewerbekunden bei den Stadtwerken auf?

Derzeit haben wir ein großes Problem damit, weitere Kunden aufzunehmen. Das gilt sowohl für Gewerbekunden, Industriekunden aber auch Privatkunden. Das hängt ganz einfach damit zusammen, dass uns derzeit keine Angebote von Seiten der Vorlieferanten, Gasimporteure gemacht werden. Also heißt das, aktuell können wir leider keine weiteren Kunden aufnehmen.

 

Wir werden sich die Preise für Strom und Gas aus Ihrer Sicht in den nächsten Monaten entwickeln?

Das ist sehr spekulativ. Allerdings: Wenn sich die Situation so wie sie im Moment sich darstellt weiter verschärfen sollte, rechne ich bei der Preisentwicklung mit weiteren Steigerungen. Auf der einen Seite haben wir die Umlagen, die Herr Habeck uns in Bezug auf die Gaspreise mit ins Buch geschrieben hat und die wir einkassieren müssen. Auf der anderen Seite sind die Umlagen nicht alles, es muss zusätzlich beschafft werden – in vom Winterwetter abhängiger Menge. Diese zusätzliche Beschaffung wird die Preise weiter anziehen und diese Gefahr ist nach wie vor im Raum. Inwiefern die Bundesregierung hier gegensteuert, muss abgewartet werden.

 

Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit von Lieferengpässen und sogar Blackouts diesen Winter ein?

Lieferengpässe kann es geben, wenn die Gasspeicher nicht voll sind. Bisher sind diese jedoch besser gefüllt als gedacht. Wie gesagt, wir kalkulieren immer Durschnittswinter, ein statistisches Mittel von zehn Jahren, danach kauft man ein. Wenn es kälter wird, müssen wir zukaufen, was zu Lieferengpässen führen kann. Wird es wärmer als im Durchschnitt, wirkt dies auch entspannend. Das sind Dinge, die man nicht vorhersehen kann.

Sollte es zu Lieferengpässen kommen, kann das zu Problemen in der Gasversorgung führen. In erster Linie würden dann die so genannten ungeschützten Kunden abgeschaltet werden, um das Netz zu stabilisieren – das ist immer das erste Ziel, was wir erreichen müssen. Ungeschützte Unternehmen sind Industriebetriebe und Gewerbebetriebe mit einem relativ hohen Gasanteil, die dürfte man dann laut Gesetz zuerst vom Netz nehmen. Wenn das nicht mehr reicht und man feststellt, unsere Drücke in den Gashochdrucknetzen fallen weiter ab, dann geht es sogar an die geschützten Kunden. Da unterscheidet man dann allerdings zwischen den Kunden, die unbedingt am Netz bleiben müssen, Krankenhäuser, Sozialeinrichtungen und dergleichen, und anderen, wie zum Beispiel ein Autohaus oder Baumarkt, bei denen das eher möglich wäre. Aber das sind alles Dinge, die erst spruchreif werden, wenn von der derzeitigen Alarmstufe auf die Notfallstufe umgestellt werden würde. Dann bestimmt die Bundesnetzagentur als Lastverteiler und gibt die Einzelheiten vor – wir sind dann nur ausführende Instanz.

Was den Strom betrifft sind wir in einem europäischen Verbundnetz.  Es kommt darauf an, wieviel Strom insgesamt zur Verfügung steht und wieviel verbraucht wird. Ob beispielsweise Frankreich seine Atomkraftwerke wieder hochfahren kann und so vom aktuellen Strombezieher wieder zum Stromeinspeiser wird und andere Faktoren, die schwer vorhersagbar sind. Wir haben uns aber auf alle möglichen Szenarien vorbereitet, sind Mitglied in den Krisenstäben und haben bereits einige Vorkehrungen getroffen.

 

Wie viele Unternehmen beliefern Sie mit Energie, die Sie bei Energieknappheit auf Anordnung der Bundesnetzagentur herunterregeln müssten?

Das betrifft zehn Kunden bei uns, die bestimmten Kriterien unterliegen.

 

Wie läuft das im Detail ab?

Diese zehn Unternehmen würden wir nach Vorgaben der Bundesnetzagentur ratierlich abschalten. Das heißt alle, um diskriminierungsfrei vorzugehen. Und wenn das alles nicht mehr reicht, wird es am Ende dann zu einer Gesamtabschaltung kommen.

 

Könnte das Firmen im Bestand bedrohen?

Da muss ich ganz klar sagen, wenn es sich hierbei um energieintensive Unternehmen handelt, die wirklich darauf angewiesen sind, größere Mengen an Energie, speziell an Gas einsetzen zu müssen für die Produktion, dann sind die im Bestand bedroht. Die ersten Beispiele gibt es ja schon. Ich befürchte, es werden weitere folgen.

 

Was sollten Unternehmer kurz- und mittelfristig tun, um sich von Versorgungsengpässen autark zu machen?

Das ist sehr unterschiedlich und hängt vom jeweiligen Unternehmen ab. Sich autark zu machen, wird nicht für jedes Unternehmen möglich sein. Um aber den Grad der Autarkie zu erhöhen, gibt es verschiedene Instrumente, beispielsweise die Möglichkeit, auf alternative Energien oder als Übergangsvariante auf Heizöl umzusteigen. Eine weitere Komponente ist, dass man sich Notstrom-Versorgungskonzepte aufbaut.

 

Was wünschen Sie sich von der Bundes- und Landesregierung zum Thema Energiesicherheit?

Ich möchte nicht in der Haut derjenigen stecken, die jetzt die richtigen Entscheidungen treffen müssen. Aber ich denke, es muss ein Mix aus mehreren Bestandteilen sein: So muss sicherlich weiter an der Verbreiterung der Bezugsquellen gearbeitet werden, dann wären entsprechende Energiepreisdeckel eine Möglichkeit und nicht zuletzt kann man auch über die Verstaatlichung von Gasimporteuren nachdenken. Das sind Dinge, die ich mir wünsche. Inwieweit diese Maßnahmen sich dann auswirken und welche Konsequenzen das dann hat, ob das überhaupt bezahlbar ist – das sind Dinge, die ich nicht einschätzen kann.

 

Peter Täufel

Nach einem Jahr intensiver Arbeit an dem geförderten Projekt „Kunst und Kulturplattform Plüschow“ konnte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH (WFG NWM) die Maßnahme im Juli 2022 abschließen.
Projektziele waren die inhaltliche und bauliche Begleitung eines Museumsneubaus in der Gemeinde Upahl im Ortsteil Plüschow sowie die Formulierung von Empfehlungen für die inhaltliche Gestaltung des Kulturangebotes und des Gesamtareals.
„Plüschow ist seit über 30 Jahren durch das Künstlerhaus Schloss Plüschow in der Kunstszene bekannt. Durch die Eröffnung der Kunstgalerie ‚Basislager‘ durch den Künstler Matthias Kanter im Jahr 2021 und das in Planung befindliche Ehrhardt-Museum am selben Ort sowie die mögliche Entwicklung weiterer Bestandsgebäude, besteht die Möglichkeit, dass dort ein Kunstzentrum mit weitreichenden Chancen für Mecklenburg-Vorpommern entsteht. Außerdem könnten damit regionalwirtschaftliche Potenziale im Landkreis Nordwestmecklenburg durch das Anreizen von Tages- und Übernachtungstourismus sowie von Gastronomie und Gewerbe erschlossen werden“, begründet WFG-Geschäftsführer Martin Kopp das Engagement des kreiseigenen Unternehmens bei diesem Vorhaben. Das Projekt lief vom August 2021 und endete im Juli 2022.

Wesentliche Projektbausteine waren unter anderem die Analyse des Kunst- und Kulturangebotes im norddeutschen Raum und die damit verbundene Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für den Ortsteil Plüschow. Auch wurden Marketing-Instrumente zur gemeinsamen Vermarktung des Areals vorentwickelt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern förderte die Maßnahme mit 50.000,- Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Workshop 21.09.2022

Workshop zur Gewinnung und Integration internationaler Fachkräfte und Azubis

Wismar / Grevesmühlen Die Workshop-Reihe „Integration von ausländischen Fachkräften in den Arbeitsmarkt“, veranstaltet durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg (WFG NWM) in Zusammenarbeit über ihr Welcome Service Center (WSC NWM) und dem IQ Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern geht in die zweite Runde: Am Mittwoch, 21. September 2022, von 10 bis 12.30 Uhr geht es im Technologiezentrum am Westhafen in Wismar um das Thema „Recruiting internationaler Fachkräfte und Azubis – aus aller Welt nach Nordwestmecklenburg“. Neben Referentin Julia Beise-Gehrmann vom IQ Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern, Koordinationsstelle Fachkräfteeinwanderung MV aus Schwerin sind zwei weitere Gäste dabei, die den Teilnehmern einen ganz individuellen Einblick geben. „Es ist uns gelungen, dafür zwei Referenten zu gewinnen, die selbst als ausländische Fachkräfte gekommen und mittlerweile integriert sind und wissen, worauf es in der Praxis ankommt“, so WFG-Geschäftsführer Martin Kopp, der die Veranstaltung eröffnen wird.

So wird Dr. Krishna Nagarajan von der IAS College GmbH über Azubis und Fachkräfte aus Indien in Wismar informieren. In Ihrem Vortrag geht um Abläufe und aktuelle Angebote und es wird ein Erfahrungsbericht eines Azubis vorgestellt. Anschließend geht es bei Sorina Chirita von WBS Recruiting International um Azubis und Fachkräfte aus Drittstaaten für alle Branchen.

Für die kostenfreie Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich, die WSC-Leiterin Anne-Juliana Bunkelmann unter a.bunkelmann@nordwestmecklenburg.de entgegen nimmt. „Den genauen Ablaufplan und weitere Informationen senden wir nach der Anmeldung zu. Gern können uns auch spezielle Fragen zu unseren Themen zugesandt werden, wir nehmen diese für die Diskussion auf. Wir freuen uns auf interessante Beiträge und einen regen Austausch“, erklärt Bunkelmann. Anmeldeschluss ist der 19. September.

14. Workshop_AGENDA

 

Kontakt:

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg mbH, August-Bebel-Str. 1, 23936 Grevesmühlen

E-Mail: m.kopp@wfg-nwm.de, Internet: www.wfg-nwm.de, V.i.S.d.P.: Martin Kopp

 

Text: Peter Täufel

„Wie wir künftig mit den steigenden Energiepreisen umgehen werden, dafür haben wir noch keine Lösung gefunden, da warten wir erst einmal ab“, sagt Thomas Mundt. In der Gärtnerei würden die Gewächshäuser mit Öl geheizt und da sei noch eine große Reserve vorhanden, mit der sie über den Winter kommen. Und im großen Glas-Pavillon in der Klützer Straße, den die Familie seit 2017 betreibt, brauche man es nicht wärmer als 15 Grad. „Vielleicht sperren wir im Notfall im Januar oder Februar einen Teilbereich ab, so dass die zu beheizende Fläche kleiner wird“, so der Unternehmer.

Leicht war es zu keiner Zeit in der langen und wechselvollen Geschichte von Blumen Mundt. Seit mehr als 90 Jahren gibt es die Gärtnerei im Grevesmühlener Questiner Weg und auch eine Verkaufsstelle in der Bahnhofsstraße gehörte einst dazu. Heute wird das Geschäft gemeinsam durch die dritte und vierte Generation geführt, durch den Gartenbauingenieur Thomas Mundt und seine Tochter Marieke, die Betriebswirtin ist. „Gemeinsam mit meiner Frau arbeiten wir aktuell zu Zehnt bei uns im Betrieb“, erzählt Thomas Mundt. Die Verkaufsstätte in der Bahnhofsstraße gibt es nicht mehr – als Ersatz wurde nach der Wende in der August-Bebel-Straße ein Haus gekauft und saniert. Dort führt Anke Mundt das Regiment. Außerdem gibt es noch eine Außenstelle in Boltenhagen, eine frühere in Klütz wurde zugemacht.

Noch in der Weimarer Republik gründete Wilhelm Mundt am 30. Januar 1931 die Gärtnerei im Questiner Weg, errichtete fünf Jahre später das erste Gewächshaus. „Heute haben wir dort auf etwa eineinhalb Hektar bewirtschafteter Gesamtfläche rund 2500 Quadratmeter unter Glas und Folie“, erklärt der Gartenbauingenieur, weitere drei Hektar Land sind an Kleingärtner verpachtet. Zum Sortiment gehören Beet und Balkonpflanzen, Jungpflanzen, Baumschulware, Stauden, Pflanzgefäße, Dünger und Erden sowie der Gemüseanbau mit Gurken und Tomaten. In den Läden werden neben dem Verkauf der selbst produzierten Ware Hochzeits- und Trauerfloristik, Sträuße und Gestecke, dekorative Topfpflanzen sowie Adventsbinderei angeboten. Als traditionsreiches Familienunternehmen sind die Mundts mit und bei diversen Veranstaltungen und Aktionen dabei: Jedes letzte Wochenende im April etwa beim Tag der Offenen Gärtnerei. „In geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen zeigen wir unsere Neuheiten und Altbewährtes aus dem Beet- und Balkonpflanzenbereich. Nur an diesem Wochenende können unsere Gäste gern unser Angebot der kostenlosen Bepflanzung Ihrer Gefäße und Balkonkästen in Anspruch nehmen“, verrät Marieke Mundt. Jedes Jahr im Juni nimmt das Unternehmen am Stadtfestumzug in Grevesmühlen teil und präsentiert Blumen Mundt mit floralen Ideen und Kostümen auf den Straßen. „Ebenso immer am 30. Oktober, am Vorabend von Halloween: Da findet in der Grevesmühlener Innenstadt eine Kulturnacht statt. Unsere Filiale in der August-Bebel-Straße 36 bietet an diesem Abend neben dem gewohnten Angebot eine leckere Kürbissuppe bei Kerzenschein und Lagerfeuer an“, berichtet die Betriebswirtin. Und nicht zuletzt erfreut sich die alljährlich zum Totensonntag im Blumen- und Pflanzenmarkt veranstaltete Adventsausstellung bei den Kunden großer Beliebtheit. Das gesamte Wochenende werden bei Glühwein und Plätzchen die neuesten Weihnachtstrends und traditionelle Adventsbinderei angeboten.

Nazizeit, Zweiter Weltkrieg, DDR und Wende mit anschließender Neuausrichtung im wieder vereinten Deutschland – alle Phasen hat die Firma eigenständig gemeistert. „Wir sind auch in der DDR selbstständig gewesen, obwohl mein Vater schon den Beitritt in die GPG, die Gärtnerische Produktionsgenossenschaft unterschrieben hatte. Aber irgendwie ist dieses Schreiben wohl in irgendwelchen Schubladen verschwunden und so blieben wir privat“, gibt Thomas Mund Einblick in die Historie. Vater Wilfried Mundt hatte von 1953 bis 56 in Lindenberg bei Neustrelitz die Berufsschule besucht. Nach Wanderschaft mit Arbeiten im In- und Ausland sowie einen Meisterlehrgang in den Jahren 1961 und 62 übernahm er am 1. April 1964 das Geschäft vom Gründervater. Im Jahr davor erblickt Thomas Mund das Licht der Welt.

Wie überall in der Wirtschaft hat auch Blumen Mundt mit Fachkräftemangel und dem Heranziehen von Nachwuchs sowohl im Gärtner- als auch Floristikgewerbe zu kämpfen. Thomas Mundt, der ab 1980 seine Lehre als Gärtner im VEG Gartenbau Neubrandenburg gemacht hat, dessen Berufsschule auch in Lindenberg war, darf selbst ausbilden. Schließlich hat er von 1984 bis 87 die Fachhochschule in Werder besucht und als Gartenbauingenieur die Voraussetzung dafür. „Aber der Markt ist leer gefegt. Kaum jemand möchte Gärtner werden, obwohl mit Zierow die Berufsschule dafür sogar im Kreis ist“, weiß der Gartenprofi. Bei den Floristen sieht es nicht besser aus, da ist die Berufsschule allerdings in Ribnitz-Damgarten. „Also versuchen wir, Ungelernte zu bekommen und sie entsprechend einzuarbeiten – aktuell suchen wir ganz dringend eine geeignete Arbeitskraft“, beschreibt Marieke Mundt das Dilemma. Ganz unbekannt ist das Problem fehlender Arbeitskräfte indes nicht: In der Familienchronik findet sich in der Zeit von Wilfried Mundt ein alter Zeitungsartikel mit der Überschrift „Akuter Arbeitskräftemangel über die gesamten 1970-er Jahre“ – allerdings wurde das damals von staatlicher Seite reguliert.

Peter Täufel

 

Blumen Mund GbR
Thomas Mundt und Marieke Mundt
Questiner Weg 33
23936 Grevesmühlen
Telefon: 03881 – 2864
Telefax: 03881 – 714481
E-Mail: blumen.mundt@gmx.de
Internet: www.blumen-mundt.de