WISMAR/GREVESMUEHLEN – Das Coronavirus SARS-CoV-2 stellt die regionale Wirtschaft in Nordwestmecklenburg vor große Herausforderungen. Viele Unternehmen benötigen dringend konkrete Hilfe. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat vergangene Woche daher den größten Schutzfonds in seiner Geschichte aufgelegt: Über eine Milliarde Euro werden kurzfristig im Rahmen von Zuschüssen, Darlehen, Bürgschaften und weiteren Hilfen der regionalen Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Auch der Bund und seine Institutionen helfen mit unterschiedlichen Maßnahmen. Die Bundesagentur für Arbeit hat zum Beispiel das Antragsverfahren für das Kurzarbeitergeld umgestellt und vereinfacht. Auch die Voraussetzungen für den Anspruch wurden herabgesetzt. Auch das Antragsverfahren für Arbeitslosengeld zwei, welches bei den Jobcentern beantragt werden kann, wird für Selbstständige derzeit umgestellt und vereinfacht. Der Strauß an Hilfsinstrumenten ist also groß. Und er ändert sich fast täglich in der Corona-Krise.

Damit Unternehmerinnen und Unternehmer dennoch einen tagesaktuellen Überblick erhalten und schnell auf vorhandene Soforthilfen des Bundes und des Landes zugreifen können, haben die kommunalen Wirtschaftsförderer Mecklenburg-Vorpommerns ein zentrales Informations- und Serviceportal geschaffen: www.rettungsringmv.de

Das Portal ist für alle Unternehmer und Gewerbetreibende aus Mecklenburg-Vorpommern, die in der Corona-Krise schnelle Hilfe benötigen. Mit Unterstützung der Landesregierung und vieler Förderinstitutionen stellt RettungsRingMV relevante Informationen für die regionale Wirtschaft im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Corona-Virus zusammen. Neben dem Gesamtüberblick und Hinweisen zu den einzelnen Förderprogrammen werden auch Antragsunterlagen und Formulare bereitgestellt.

„Mir war wichtig, dass alle Informationen für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer zentral, schnell und einfach im Internet zu finden sind. Das haben wir nun mit RettungsRingMV sehr schnell und landesweit umgesetzt. Unsere Wirtschaftsförderung und Stabstelle kann sich nun auf die Beratung konzentrieren“ erläutert Landrätin Kerstin Weiss. Und Martin Kopp, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordwestmecklenburg ergänzt „Die persönliche Beratung über die Wirtschaftshotline des Landkreises bleibt natürlich bei Nachfragen weiterhin bestehen“. Unternehmerinnen und Unternehmer aus Nordwestmecklenburg erhalten eine Erstberatung unter der Telefonnummer 03841 3040 3100. Mehr als 150 Unternehmerinnen und Unternehmer wurden seit dem 24. März bereits beraten.

Weitere Informationen unter: www.rettungsringmv.de und www.wfg-nwm.de

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern hat heute einen Schutzfonds verabschiedet. Die verschiedenen Hilfen und Unterstützungsangebote für die regionale Wirtschaft umfassen einen Hilfsfonds mit Barmitteln von 700 Mio. € und die Bereitstellung eines zusätzlichen Bürgschaftsrahmens von 400 Mio €. Damit will das Land die derzeitigen wirtschaftlichen Folgen für regional ansässige Betriebe abmildern.

 

Zudem können ab dem 25. März 2020 Zuschüsse in der Corona-Krise beim Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern (LFI MV) beantragt werden.

Antragsberechtigt sind im Haupterwerb tätige gewerbliche Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen sowie Soloselbstständige und Angehörige der Freien Berufe einschließlich Kulturschaffende mit bis zu 49 Beschäftigten, die durch die Corona-Pandemie in eine existenzbedrohliche Wirtschaftslage und in Liquiditätsengpässe geraten sind. 

Die Höhe der Soforthilfe ist gestaffelt nach der Zahl der Beschäftigten:

– Bis zu 5 Beschäftigte bis zu 9.000,00 Euro 

– Bis zu 10 Beschäftigte bis zu 15.000,00 Euro 

– Bis zu 24 Beschäftigte bis zu 25.000,00 Euro 

– Bis zu 49 Beschäftigte bis zu 40.000,00 Euro.

Das Antragformular können Sie hier herunterladen: https://www.lfi-mv.de/foerderungen/corona-soforthilfe/

Bei Fragen sprechen Sie das Team der WFG NWM gerne an. 

 

Corona-Hilfsprogramme auf Bundesebene

Neuer Gesetzesentwurf

Derzeit liegt ein neuer Gesetzentwurf des Bundeswirtschafts- und des Bundesfinanzministeriums vor, der in dieser Woche verabschiedet werden soll. Darin werden Regelungen zur Bereitstellungen von 50 Milliarden Euro für Firmen getroffen. Vorgesehen sind Einmalzahlungen an kleine Unternehmen, Freiberufler und Selbständige.

Eine Zuschussvoraussetzung soll dem Gesetzesentwurf nach die glaubhafte Darlegung „wirtschaftlicher Schwierigkeiten“ in Folge der Corona-Krise sein. Eine Existenzbedrohung oder ein Liquiditätsengpass müssen daher eidesstattlich versichert werden.

Vorgesehen sind eine Einmalzahlung von 9.000 Euro für drei Monate bei bis zu fünf Beschäftigten und bis zu 15.000 Euro, wenn eine Firma bis zu zehn Mitarbeiter beschäftigt.

Nähere Informationen unter: https://www.tagesschau.de/inland/corona-regierung-101.html

Corona-Hilfsprogramme auf Landesebene

Zuwendungen zur Vermeidung von Liquiditätsengpässen aufgrund der Corona-Pandemie

Die Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung (GSA) mit Sitz in Schwerin hat erste Informationen zu den angekündigten Liquiditätsprogrammen in Zeiten der Corona-Krise veröffentlicht. Derzeit können Antragsvormerkungen über ein Online-Formular online übermittelt werden. Die Antragsvormerkungen dienen einer zügigen Bearbeitung des Antrags, ersetzt diesen aber nicht. Antragsformulare stehen voraussichtlich ab dem 1. April 2020 als Download unter https://www.gsa-schwerin.de/ zur Verfügung.

Der rückzahlbare Zuschuss wird eine Laufzeit von 5 Jahren haben. Darlehen bis 20.000 EUR sind zinsfrei, Darlehen zwischen 20.001 EUR und 200.000 EUR sind im ersten Jahr zinsfrei, danach fallen Zinsen in Höhe von 3,69 % p.a. an. Das erste Jahr ist tilgungsfrei. Eine Restschuldbefreiung nach 36 Monaten wird möglich sein, falls die Existenz des Unternehmens gefährdet ist.

Das Formular für die Einreichung einer Antragsvormerkung können Sie  hier herunterladen.

Bürgschaften zur Vermeidung von Liquiditätsengpässen aufgrund der Corona-Pandemie

Die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH hat ein Sonderbürgschaftsprogramm in Zeiten der Corona-Krise gestartet, um notwendige Firmenkredite mit Bürgschaften zu sichern. Das Sonderprogramm ist ein Angebot an Antragssteller bzw. dessen Hausbanken. Ziel ist es, einfach und schnell Kredite mit Bürgschaften abzusichern. Die Antragstellung erfolgt ausschließlich über einen Onlineantrag. Das Prüfverfahren soll bei Finanzvolumen bis 625.000,- Euro nur 72 Stunden dauern und möglichst unbürokratisch erfolgen.

Im Detail bedeutet dieses für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2020 folgende Erleichterungen für die Bürgschaftsvergabe bei der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH:

  • neue Bürgschaftsobergrenze von EUR 2,5 Mio. (bisher EUR 1,25 Mio.).

  • Ausweitung der Fördermöglichkeiten für Betriebsmittelkredite.

  • Beschleunigung des Bewilligungsprozess für Bürgschaften bis TEUR 250.

  • BMV express Liquidität bis TEUR 625.

Sollten für Ihr Unternehmen zur Überbrückung der „Corona-Krise“ Kredite notwendig werden, kann die Bürgschaftsbank diese in Verbindung mit einer Hausbankfinanzierung ermöglichen.

Bitte beachten Sie dabei, dass die Hilfen der Bürgschaftsbanken ausschließlich Kreditfinanzierungen sind, so dass immer die Mitwirkung Ihrer Hausbank oder eines anderen Kreditinstituts erforderlich ist. Ihr Unternehmen und Ihr Geschäftsmodell sollte bereits vor Ausbruch der Krise wirtschaftlich tragfähig gewesen sein.

Sprechen Sie mit Ihrer Hausbank, sobald Ihrem Unternehmen eine wirtschaftliche Schieflage droht. Anfragen für Finanzierungsvorhaben können wie gewohnt durch die Hausbank erfolgen oder über das Finanzierungsportal der Bürgschaftsbanken unter finanzierungsportal.ermoeglicher.de.

Nähere Informationen finden Sie unter: https://www.buergschaftsbank-mv.de/opencms/aktuelles/index.html